Vampires de Paris
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Les Enfants arrivent #2 - 12.07.1890: 23h

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Beitrag  Josseline de Soubeyran Mi Jul 02, 2008 1:19 pm

(Teilnehmer dieser Szene sind Josseline de Soubeyran und Lionel de Cherzny-Dinan.
Informationen zum Ort: "Josseline de Soubeyrans Bureau"
Informationen zur Kleidung: "Kleidung in den Szenen dieser Area")


Josseline de Soubeyran war nach dem ersten Termin dieses Abends wieder allein. Sie legte die Akte, welche sie zuvor bearbeitet hatte, wieder zur Seite und blickte sich in ihrem Bureau um. Wie viele Jahre nun war sie schon in der UdVi aktiv? Es waren einige. Ja, zu Anfang des 19. Jahrhunderts hatte sich die UdVi entwickelt, seitdem war sie Mitglied. Als Koordinatorin arbeitete sie jedoch erst seit 10 Jahren. Zuvor war sie im Feld tätig gewesen, hatte Spionage betrieben und Personen, welche den Zwecken der UdVi wichtig erschienen, beschattet. Doch nun war sie eher seßhaft, wartete hier in ihrem schön eingerichteten Bureau auf einen weiteren Neuankömmling.

Es klopfte. "Herrein!", forderte Josseline die Person auf, welche vor der Tür nun wartete. Die Tür öffnete sich und Clementine Fougas, eine der Sekretärinnen betrat den Raum, eine Akte in den Armen tragend. "Madame de Soubeyran, hier bringe ich Ihnen die Informationen, die wir über unseren nächsten Gast haben", sie lächelte freundlich. Clementine Fougas war ein Ghoul, so wie die meisten Angestellten, welche im Hauptquartier der UdVi arbeiteten. Die UdVi hatte viele Ghoule zur Verfügung. Ältere Mitglieder waren immer bereit gewesen, einen der ihren in die Dienste der UdVi zu stellen. Auch Josselines Ghoul, Eric Leidolf arbeitete nicht nur für sie persönlich, sondern auch für die Organisation.

Clementine schritt behende auf Josselines Schreibtisch zu und überreichte ihr die Akte. Im gleichen Zuge nahm sie die Akte von Seraphiné el Babunando entgegen, um diese im Archiv einzuordnen. Es war praktisch, über eine Sekretärin wie Clementine zu verfügen. Diese war stehts bereit, ihre Pflicht zu erfüllen, äußerst gewissenhaft und ordentlich. Sie nahm den Koordinatoren eine Menge Arbeit ab. Mit Sekretärinnen konnte eine Menge schief gehen. Josseline selbst hatte schon mit der ein oder anderen ihre Erfahrungen gehabt. Ein weiterer Vorteil, den ein Ghoul hatte, denn Clementine war, da sie ein Ghoul war, ihren Herren gegenüber stehts freundlich und höflich. Zwar hatte sie bis zu einem gewissen Grad selbstverständlich noch einen eigenen Willen, doch bestimmte das Dasein als Ghoul auch ziemlich ihr Wesen.

"Ich danke Dir, Clementine", Josseline nahm lächelnd die Akte entgegen und besah sich die Aufschrift. Lionel de Cherzny-Dinan, besagte diese. Gespannt blieb Josseline sitzen und wartete auf den Neuankömmling, welcher bestimmt nicht mehr lange auf sich warten lies.
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Beitrag  Lionel de Cherzny-Dinan Mi Jul 02, 2008 11:25 pm

Ah, Paris! Der unverwechselbare Duft seiner Geburtsstadt stieg Lionel in die Nase, als er sein Stadthaus verließ. Romantisch, verträumt..und trotzdem in keinster Weise gnädig oder rücksichtsvoll, ja, das war Paris. Das war es früher gewesen und das war es heute immer noch. Einen Moment nahm Lionel sich Zeit, um den Geruch Paris' aufzunehmen, ohne jedoch den Erinnerungen zu gestatten, an die Oberfläche zu kommen. Ein tiefer Atemzug, dann schloss er die Türe.
Leise klapperten die Absätze seiner schwarzen Stiefel über den Bürgersteig, als er sich auf den Weg in Richtung der angegebenen Adresse machte. In der lauen Luft der beginnenden Nacht bauschte sich sein tiefschwarzer Umhang in einer leichten Brise und umwallte die eindrucksvolle Gestalt seines Trägers. Als dieser um die Ecke auf die nächstgrößere Straße bog, wichen ihm ein junger Mann und das blonde Mädchen in seinen Armen erschrocken aus. Lionel fiel das jedoch nicht auf, zielstrebig ging er weiter und so dauerte es nicht lange, bis er das gewünschte Gebäude erreicht hatte. Ohne Eile strich er seinen Mantel glatt und betrat anschließen selbiges. Der Reaktion auf seine Ankunft nach zu schließen hatte man bereits auf ihn gewartet. Schnell wurde er nach oben geleitet, bis vor eine schlichte Tür mit dem Hinweis, dass es sich bei dem Raum hinter ihr um Josseline de Soubeyrans Bureau handelte. Lionels Klopfen wurde beinahe sofort mit der Bitte, einzutreten, quittiert, der er sofort nachkam.
Hinter dem Schreibtisch saß eine zierliche Frau von außergewöhnlicher Schönheit, Josseline de Soubeyran. Da er ihr als Graf von gleich zu gleich quasi begegnete, verneigte Lionel sich kurz aus der Hüfte und meinte : "Bon soir, madame.." Seine Augen streiften kurz den Raum, jedoch nur um einen ersten Eindruck von der Persönlichkeit Soubeyrans zu bekommen. Das Zimmer verriet allerdings nicht viel über sie.

[nur ganz kurz: sry, irgendwie is der Beitrag komisch geworden..also normalerweise schreib ich besser..bitte nicht daran stören =D]
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Beitrag  Josseline de Soubeyran Do Jul 03, 2008 12:35 am

Kurz zuvor hatte Eric Leidolf, Josselines Ghoul den Raum betreten, um seiner Herrin mitzuteilen, dass der erwartete Besucher nun eingetroffen war. Dankend nahm Josseline diese Information entgegen. Ihren Untergebenen gegenüber war Josseline stehts freundlich und höflich. Es gab Leute, sowohl Menschen, als auch Vampire, die sich aus irgend einem Grund als zu erhaben empfanden, um einen vernünftigen, würdigen Umgang mit ihren Bediensteten zu pflegen. In Josselines Augen war dies ein klares Zeichen von Schwäche.

Kurze Zeit später, klopfte es erneut an der Tür. Nicht überrascht war Josseline, als sie sich einem fremden Mann gegenüber sah. Es war eine starke Aura, welche sich ihr näherte. Der Mann war von imposanter Gestalt, die grauen Strähnen in seinem dunklen Haar verliehen ihm einen bestimmten Ausdruck, welcher auf ein ereignisreiches Leben schließen ließ. Josseline war immer fasziniert davon, dass männliche Vampire häufig erst im mittleren Alter die Unsterblichkeit erfuhren. Sie musste unweigerlich an ihren Freund Dorian Marlow denken, welcher wohl ein ähnliches menschliches Alter erreicht hatte, wie Lionel de Cherzny-Dinan, welcher ihr gegenüber stand. Ja, auch Josselines Erzeuger, Théodor Charpentier, war kein junger Mann mehr gewesen. Hingegen hatte sie noch nicht einmal ein viertel Jahrhundert als Mensch verweilt. Die ewige Jugend war für menschliche Frauen ein verlockendes Angebot. Josseline hatte es nie in der Form erhalten. Als sie die Unsterblichkeit empfangen hatte, wusste sie nicht, welches Ausmaß dies annehmen würde. Im Grunde war sie auch nicht traurig darum, den Gebrechen des Alters, den Problemen sterblicher Frauen zu entgehen. Dennoch war Josseline sich sicher, dass ihre Präsenz trotz der Schönheit ihres Äußeren oder gerade deswegen niemals eine solche Autorität und Erfahrung ausstrahlen würde, wie die eines Mannes mittleren Alters. Einzig und allein ein Blick in Josselines Augen offenbarte, dass sie wesentlich älter, reifer und erfahrener war, als eine Adlige anfang 20 auch nur in der Lage war. Doch auch die Art der Bewegung, Josselines Gestikulation stand im Widerspruch zu ihrem jungen Äußeren.

Während Monsieur de Cherzny-Dinan auf ihren Schreibtisch zuschritt, stand Josseline höflicher- und selbstverständlicher Weise von ihrem Sessel auf, um ihren Gast gebührend zu begrüßen. "Monsieur de Cherzny-Dinan, ich freue mich sehr, Sie heute Abend in Empfang nehmen zu können. Ich danke Ihnen vielmals, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns mit Ihrer Anwesenheit zu beehren." Sie hatte die Geste ihres Gastes mit einem dezenten Knicks und einem Kopfnicken quitiert und wies ihm mit der Hand einen Platz in einem der Sessel gegenüber ihres Schreibtisches zu. "Nehmen Sie doch bitte Platz", sie lächelte. "Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten, Monsieur de Cherzny-Dinan?"
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Beitrag  Lionel de Cherzny-Dinan Fr Jul 04, 2008 10:38 pm

Lionel wusste, wie er auf Frauen wirkte, aber er nützte es beinahe niemals aus. Ein Großteil der weiblichen Gesellschaft, Josseline momentan ausgenommen, schien sich gerade durch seine Distanziertheit, seine Zurückhaltung von ihm angezogen zu fühlen. Und natürlich durch sein Aussehen, auch wenn ihm das selbst nicht so ins Auge stach wie dem neutralen Betrachter. Seine hochgewachsene und athletische Gestalt mit den breiten Schultern und schmalen Hüften wirkte besonders im Zusammenspiel mit dem langen Haar sehr reizvoll, auch wenn es nicht mehr die einstige nachtschwarze Farbe vergangener Tage hatte. Größtenteils grau war es, zahlreiche Strähnen durchzogen es wie spinnefeine Fäden. Auch das Gesicht mit den markanten Punkten Kinn und Nase und den edel gezeichneten Zügen hinterließ Eindruck, am meisten taten dies allerdings seine Augen, gefärbt in einem Mischton als dunklem Mitternachtsblau und tiefem Grau. Generell blickten diese Augen neutral, distanziert. Wenn man allerdings sehr genau hinsah, konnte man in ihnen einen Anflug des Leids erahnen, das Lionel in seinem Leben bereits widerfahren war. Eine winzige Prise davon schien sich gelegentlich bei seinem Blick auf sein Gegenüber zu übertragen und ließ es eine Kostprobe nehmen der schmerzlich-bitteren und ewig andauernden Erfahrungen seines langen, langen Lebens. Nur ganz selten geschah dies jedoch und auch nur in Augenblicken, in denen in Lionel Gedanken an die Vergangenheit vorbeizogen. Nicht oft ließ er dies zu, stets hielt er die Erinnerungen und Gefühle von sich fern. Nicht etwa, weil er ein gefühlskalter Mann gewesen wäre, nein. Ganz im Gegenteil. Er erlaubte sich aus einzig und allein dem Grund nicht, an Antoinette, Mary und die anderen zu denken, weil die Schulgefühle, die ihn bei diesen Gedanken stets überwältigten, nur etwas für einsame Stunden darstellten und keinenfalls der Öffentlichkeit preiszugeben waren.

So blickten seine Augen auch jetzt Josseline de Soubeyran mit einem Ausdruck an, den man als distanziert-beiläufig interessiert beschreiben könnte. Mit wenigen Schritten überwand er, nachdem sie seine Begrüßung erwidert hatte, den Raum zwischen dem Schreibtisch und sich, wobei sichtbar wurde, dass seine Bewegungen von einer außergewöhnlichen Eleganz und Geschmeidigkeit waren, fast wie bei einer Raubkatze. Ohne Eile oder Gegenteiligem ließ er sich in dem Sessel vor ihrem Tisch nieder. "Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Madame..oder bevorzugen Sie Mademoiselle ?" Fragend blickte er sie an. Er wusste, dass es bei Wesen "seiner Art" recht unwahrscheinlich war, dass sie sich in einer Ehe befanden, aber man wusste ja nie und seine Höflichkeit ließ ihn wie immer nicht im Stich. "Vielen Dank, aber nein..", lehnte er dann ihr Angebot ab. Einen Moment lang wirkte sein Blick ein wenig taxierend, dann sprach er den eigentlich Grund seines Besuches an. "Sie haben mir das freundliche Angebot eines Besuches bei Ihnen aus welchem Grund gemacht..?"
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Beitrag  Josseline de Soubeyran So Jul 06, 2008 12:23 am

Josseline lächelte leicht, als Monsieur de Cherzny-Dinan danach fragte, welche Anrede sie bevorzugte. Nein, Josseline war nicht verheiratet, sie würde es auch niemals sein, unter keinen Umständen würde sie sich in die Fesseln der Ehe geben. Als Menschliche wäre ihr dieses Schicksal unweigerlich geblüht. Doch die Unsterblichkeit brachte nicht nur ewige Jugend mit sich, sondern in gewisser Weise auch einen Teil Emanzipation. Eine Vampirin konnte wesentlich unabhängiger durch die Welt wandeln, als es eine Sterbliche konnte. Nur selten hatte Josseline eine Ehe mit verschiedenen Vampiren, oder auch mit Eric, ihrem Ghoul vorspielen müssen. Gesellschaftliche Konventionen ließen sich schließlich nicht einfach hinweg fegen. Doch die meiste Zeit ihres Daseins hatte sie in vollkommener Unabhängigkeit gefristet. Wenn man von ihrer Arbeit für die UdVi absah.
"Im Grunde bevorzuge ich es als Madame bezeichnet zu werden. Sie werden verstehen, dass ich ob meines Äußeren aus dem Alter raus bin, in dem ein Mademoiselle noch angemessen wäre. In menschlicher Anwesenheit hingegen ist das Mademoiselle wohl Pflicht. Leider." Sie lächelte erneut, lehnte sich in ihrem Sessel zurück. "Nun, dass Sie sich fragen, weshalb Sie eine Einladung von uns erhalten haben, ist nur nachvollziehbar. Somit möchte ich Ihnen auch gerne eine Antwort geben. Wir haben dieses Verfahren eingeführt, um darüber Protokoll führen zu können, wie viele Vampire sich in Paris für welchen Zeitraum aufhalten. Für unser Zusammenleben mit Menschen ist das wichtig, man stelle sich nur vor was geschähe, wenn zu viele von uns die Stadt bevölkerten. In den Vereinigten Staaten ist dieses Verfahren in den Städten New York, Los Angeles und Chicago schon sehr etabliert." Sie hielt kurz inne, und nahm die Brille ab, rieb sich die Augen, eine nahezu zu mennschliche Geste, und setzte die Brille erneut auf.
"Desweiteren ermöglicht dieses Verfahren es Neuankömmlingen in Paris schneller Anschluss in die vampirische Gesellschaft zu finden. Vorausgesetzt natürlich, diese wollen es. Die Unification des Vampires indépendentes ist darum bemüht, ihresgleichen zu helfen. Für uns sind lediglich die dermatographischen Fragen von Bedeutung."
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Beitrag  Lionel de Cherzny-Dinan So Jul 06, 2008 6:11 pm

Es überraschte Lionel nicht, zu hören, dass sie unverheiratet war. Den meisten Vampiren tat sie es damit gleich. Vermutlich lag dies daran, dass es einem Unsterblichen schwer fiel, ein Versprechen zu geben, gültig "bis das der Tod uns scheidet". An eine Ehe mit einem Menschen war ohnehin nicht zu denken, denn schließlich würde sich der Partner irgendetwann sicherlich wundern, warum kein Alterungsprozess von statten ging. Und um eine Ehe mit ihresgleichen einzugehen waren die meisten Vampire einfach zu unabhängig und auch zu sehr darauf bedacht, sich ihre Unabhängigkeit zu erhalten. Lionel selbst war sich, wenn auch aus anderen Beweggründen, sicher, nie wieder eine Ehe einzugehen.
"Natürlich.", erwiderte er schlicht auf ihren Wunsch, Madame genannt zu werden. Er konnte ihre Gründe dafür durchaus nachvollziehen und ging demtensprechend nicht weiter darauf ein.
Ihren Ausführungen über die UdVi laschte er jedoch voller Interesse. In den Städten, in denen er die letzen Jahre verbracht hatte, hatte kein System von der Art der UdVi existiert. Ein solches System war jedoch sicherlich sinnvoll, denn auch ihm war nicht entgangen, wie schwer es war, in einer unbekannten und fremden Stadt überhaupt erst einmal Kontakt zu anderen Vampiren zu knüpfen. In dieser Hinsicht war das vampirische Leben sicherlich um einiges komplizierter als das menschliche und es gehörte immer auch ein wenig Glück dazu, den richtigen Leuten zu begegnen. Eine Stadt konnte vor Vampiren wimmeln - wenn diese keinen Kontakt wünschten war es schier unmöglich, welchen herzustellen. Aus diesem Grund begrüßte er die Einführung der UdVi in Paris, auch wenn der Kontakt zu anderen Vampiren für ihn eher von untergeordneter Wichtigkeit war.
Während Josseline de Soubeyran sprach, registrierte Lionel, dass sie sich sehr elegant ausdrückte und gewählte Formulierungen benutzte. Allein dies in Verbindung damit, dass sie sehr gebildet schien, genügte schon, um sie zu einer angenehmeren Gesellschaft werden zu lassen.
"Darf man Ihnen zur Einführung dieses überaus interessanten Systems gratulieren?", fragte er und blickte über den wuchtigen Schreibtisch, der Josselines zierliche Figur beinahe verschwindend klein wirken ließ, zu ihr hinüber.
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Beitrag  Josseline de Soubeyran So Jul 06, 2008 7:04 pm

Auf das Kompliment hin lächelte Josseline. „Es freut mich außerordentlich, sollte es mir gelungen sein, Ihnen die Beweggründe unserer Organisation ausreichend zu illustrieren.“ Viele Vampire waren genervt, wenn sie auf ein solches Gespräch, wie dieses eingeladen wurden. Viele hatten die Vorstellung, die UdVi würde auf Überwachung abzielen. Auf einen solchen Schluss zu kommen, war allerdings überinterpretiert. Die UdVi hatte zwar im Ansatz Strukturen eines Geheimdienstes, jedoch kam es nicht ohne Grund zu Bespitzelungen und ähnlichem. Die Hauptaufgabe bestand darin, die vampirische Gemeinschaft zu stärken. Dieser zu Diensten zu stehen.

Die Arbeit als Koordinatorin, wie Josseline sie ausübte wurde somit nie langweilig. Sie hatte schon so einige, vielfältige Momente in ihrem Bureau erlebt. Ergreifende Szenen sowie auch schwierigere Bewandtnisse. Nicht nur einmal musste ein Besucher mit Hilfe der ghoulischen Sicherheitskräfte des Gebäudes verwiesen werden. Die höflichen und angenehmen Übereinkünfte übertrafen die unangenehmen Ereignisse dennoch bei weitem. Jeder Vampir brachte eine eigene Geschichte mit sich. Und auch wenn nicht jeder über seine Beweggründe frei sprechen wollte, dem Wesen eines Vampirs, so schweigsam er auch sein mochte, konnte man viel abgewinnen. Die Aura eines Vampirs strahlte nach einer gewissen Lebensspanne so viel Erfahrung, Kraft, Macht und Weisheit aus, allein dies machte diese Arbeit angenehm.

„Allerdings muss ich Ihnen noch einige Fragen stellen, welche für unsere Arbeit von Bedeutung sind. Seien Sie sich sicher, dass wir die Daten absolut vertraulich behandeln. Wir kooperieren weder mit der Regierung, noch mit den Sicherheitskräften und dem Militär der Länder, in welchen wir Standorte haben. Wir unterliegen einer Schweigepflicht, wie Ärzte und Anwälte auch. Desweiteren möchten wir auch nicht in Ihre Privatsphäre eingreifen. Beantworten Sie die Fragen, welche ich Ihnen stellen werde schlichtweg mit der Ausführlichkeit, die Sie für angemessen erachten.“ Josseline blickte ihr Gegenüber durch die Brille hindurch in die Augen und blätterte in der Akte, welche Clementine ihr kurz zuvor überreicht hatte, um. Sie blickte sich auf dem Schreibtisch um und ergriff einen Federkiel, um sich während des Gesprächs Notizen zu machen. Dann blickte sie Monsieur de Cherzny-Dinan wieder an. „Beinahe hätte ich es vergessen:“, sie machte eine kurze Pause. „Sie haben selbstverständlich auch das Recht, die Notizen, welche ich anstellen werde, nach direkt nach unserem Gespräch und auch in Zukunft, einzusehen. Doch nun zum Wesentlichen: Monsieur de Cherzny-Dinan, welche Art des Aufenthalts in Paris, streben Sie an? Möchten Sie hier über einen längeren Zeitraum residieren, sind Sie auf der Durchreise oder nur zu Besuch in dieser Stadt? Sollten sie einen zeitlich beschränkten Aufenthalt ins Auge gefasst haben, wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir die Frist dieser Zeit nennen könnten.“
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Beitrag  Lionel de Cherzny-Dinan So Jul 06, 2008 9:27 pm

Lionels durchaus positives Bild von Josseline de Soubeyran wurde durch ihren Mangel an Eitelkeit, mit dem sie auf seine Äußerung reagiert hatte, noch verstärkt. Der Hang zum Selbstlob, so schien es Lionel, war in vielen Vampiren fest verankert. Die Schönheit, Stärke und Überlegenheit, welche eine Existenz als Unsterblicher und Kind der Nacht nun einmal mit sich brachte, waren seiner Meinung nach Eigenschaften, die keine weitere Beachtung verdienten. Wie ein Talent waren sie angeboren und somit unter keinerlei Anstregung erreicht worden. In so fern maß Lionel ihnen keinen besonderen Wert bei. Allerdings verachtete er diese Eigenschaften auch keineswegs. Mitunter konnte die Fähigkeit, über derartige Eigenschaften zu verfügen, durchaus nützlich sein.
Weiter folgte er ihren Worten mit Aufmerksamkeit und quittierte anschließend ihre Worte mit einem schlichten Nicken. Es war ihm von vornherein klar gewesen, dass das Gespräch bei Madame de Soubyran sich nicht auf einen netten Plausch bei Tee und Keksen beschränken würde. Die UdVi wollte Informationen über ihn, von ihm. Lionel war generell zwar nicht begeistert davon, sich in die Karten blicken zu lassen, aber er fand, wie schon gesagt, das System der UdVi, stets über alle Vampire in einer Stadt im Bilde zu sein, durchaus sinnvoll und da er nichts zu verbergen hatte, war er auch bereit, das Gewünschte preis zu geben.
Er wartete geduldig ab, bis sie geendet hatte, dann erwiderte er : "Ich werde länger in Paris verweilen, aus diesem Grund habe ich auch das Stadtpalais, unter dessen Adresse mich Ihre Nachricht erreicht hat, erstanden." Er erachtete diese Antwort als ausführlich genug. Die weiteren Beweggründe wie etwa das Sammeln von Informationen über den Verbleib seiner Geschwister und deren Familien verschwieg er. In privaten Dingen war Lionel, auch als er noch kein Vampir gewesen war, nicht besonders offen. Das Privatleben blieb strikt von dem Leben in der Öffentlichkeit getrennt, zwei Welten, so könnte man es auch bezeichnen. Aus diesem Grund erwähnte Lionel auch nicht, dass seine Tochter Natalja sich ebenfalls in Paris aufhielt. Neben seiner Familie war auch sie Auslöser des Dranges gewesen, wieder nach Paris zu kommen. Auch wenn er sich von ihr distanziert und niemals mit ihr gesprochen hatte, waren mit der Zeit doch Fragen aufgekommen. Fragen wie danach, was auch dem kleinen, kahlköpfigen Baby geworden war. Ob sie Innas fein geschwungenen Mund, ihre zarten Handgelenke geerbt hatte und ob sie, wenn sie lächelte, ebenfalls dieses faszinierende Funkeln in den Augen bekam, was ihn seinerzeit an Inna so in ihren Bann geschlagen hatte.
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Beitrag  Josseline de Soubeyran Mo Jul 07, 2008 11:51 pm

Josseline notierte, während Lionel ihre Fragen beantwortete. - Plant langfristigen Aufenthalt in Paris; Anschrift wird auf Dauer erhalten bleiben, waren die ersten Worte, welche das weiße, linierte Blatt in Monsieur de Cherzny-Dinans Akte, zierten. Dieser Teil der Arbeit war langweilige Routine. Es war im Grunde nicht Josselines Ding, sich Notizen zu machen. Was wichtig war, merkte sie sich. Was sie sich nicht merkte, war auch nicht Wichtig. Für die Arbeit jedoch war Tranzparenz und Nachvollziehbarkeit unabdingbar. Somit musste sie diese unbefriedigende Aufgabe in Kauf nehmen. Eigentlich hätte Josseline auch die Möglichkeit, einen Privatsekräter, beziehungsweise eine Privatsekretärin in Anspruch zu nehmen. Ja, es wäre denkbar und legitim einen Protokollanten bei einem solchen Gespräch dabei zu haben. Allerdings war Josseline dieser Gedanke, trotz der Reize, die damit verbunden waren, unangenehm. Eine weitere Person im Raum würde bedeuten, dass eine weitere Person Zugang zu persönlichen Daten, Schilderungen privater Umstände oder vielleicht auch prekärer Situationen hätte. Das wäre nicht gut, denn je mehr Leute eingeweiht waren, desto mehr konnte auch schieft gehen. Und dies galt es zu vermeiden. Niemandem konnte man so sehr vertrauen, wie sich selbst. Josseline war auch davon überzeugt, dass man selbst der vertrauenswürdigste Mensch auf dem Planeten war.

- Aus privaten Gründen in Paris; Die Antwort, welche Lionel Josseline gegeben hatte war zwar keineswegs eine ausführliche, aber eine ausreichende. Es war nur billig, dass Vampire ihre Beweggründe für sich behielten. Solange kein Grund für Verdacht in irgend einer Form bestand, war es nicht nötig, auf explizitere Auskunft zu beharren. Wer reden wollte, tat dies früher oder später. Und wer reden sollte, tat dies auch. Ebenfalls früher oder später. Doch war dies ein anderes Thema.

"Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Auskunft, Monsieur de Cherzny-Dinan. Es gibt jedoch noch einige Fragen und Hinweise, welche ich ihnen stellen, respektive geben muss", sie musste in Anbetracht dessen, was nun kam ein wenig schmunzeln. "Monsieur de Cherzny-Dinan, Ihre Essgewohnheiten, wenn Sie mir erlauben expliziter zu werden, die Art in welcher Sie Blut konsumieren, ist selbstverständlich Ihre persönliche und private Angelegenheit, ich erwarte auch keine Auskunft dazu. Das wäre ziemlich unhöflich und es geht uns auch garnichts an. Dennoch möchte ich Sie bitten gerade in einer Stadt wie Paris, davon ab zu sehen, Menschen bis zum Tode auszusaugen. Zumindest nicht solche, welche vermisst werden könnten", man merkte Josseline die Kühle und Distanziertheit an, welche sie diesem Thema entgegen brachte. Sie selbst hatte lange Zeit Menschen den Tod gebracht. Hungernde Kinder von ihrem Elend befreit. Statt mit den finanziellen Mitteln, welche sie hatte, mit einem tödlichen Kuss. "Es könnte Aufmerksamkeit auf alle Vampire, welche in Paris weilen gezogen werden und die wenigsten von uns legen Wert darauf, mit einer Mordserie, einem Überfall auf einen einflussreichen Mann dieser Stadt in Verbindung gebracht zu werden."
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Les Enfants arrivent #2 - 12.07.1890: 23h Empty Re: Les Enfants arrivent #2 - 12.07.1890: 23h

Beitrag  Lionel de Cherzny-Dinan Mi Jul 09, 2008 9:16 pm

Nicht gerade zu Lionels Erleichterung aber doch zu seiner Zufriedenheit ging Josseline de Soubeyran nicht weiter auf die Gründe für seinen Aufenthalt in Paris ein. Es war nicht so, als würde er die beiden Angelegenheiten mit seiner Familie und seiner Tochte Natalja unter Verschluss halten wollen, aber es war ihm durchaus nicht recht, sie in einer Akten stehen zu wissen.
Höflich lauschte er ihren weiteren Erklärungen. Als sie am Ende angelangt war, hätte sich beinahe ein Schmunzeln auf seine ebenmäßigen Züge geschlichen. Er fand es durchaus verwunderlich, dass Josseline de Soubeyran die neuen Vampire überhaupt auf solche Kleinigkeiten hinweisen musste. Seiner Meinung nach war es selbstverständlich in einer noch fremden Stadt keine Mordserien beziehungsweise Blutorgien zu veranstalten, überhaupt, generell keine derartigen Dinge zu tun. Denn obwohl Lionel sein Leben schon vor langer Zeit gegen die Zeitlosigkeit der Unsterblichkeit eingetauscht hatte, hatte das Leben für ihn immer noch einen hohen moralischen Stellenwert. Lionel tötete nur in Ausnahmesituationen, wenn die Umstände es verlangten. Aufgrund seiner Vorsichtig, sich seinen Mitmenschen nicht als Vampir zu offenbaren, traten diese Umstände jedoch nur äußerst selten ein, in den letzen fünfzig Jahren genau vier mal. Das Töten bereitete ihm keine Freude mehr. Früher, da war das anders gewesen. Fast spürte er noch den prickelnden Rausch, der durch seine Adern jagte, wenn er jemandem den letzen Lebensfunken aussaugte...damals. Wie so viele Dinge hatte das Töten für ihn seinen Reiz eingebüßt. Langsam war es Routine geworden und schließlich, nachdem er festgestellt hatte, das es ihm kein Vergnügen mehr bereitete, hatte er es ganz aufgegeben. Mittlerweile hatte sich sein Blutkonsum auf ein schlichtes Ernähren beschränkt und keinerlei Todesopfer mehr gefordert.
"Ist das nicht eine Selbstverständlichkeit ?", erwiderte er, durchaus neugierig auf ihre Antwort. Gab es tatsächlich Vampire, die ein derart unvernünftiges Verhalten an den Tag legten ? Vermutlich waren diese, sollten sie tatsächlich existieren, noch sehr jung. Bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr als Vampir hatte Lionel sich selbst nur wenig an solche Regeln gehalten und auf dieses Kapitel in seiner Geschichte war er nicht stolz. Viele Menschen waren ihm in diesen Jahren zum Opfer gefallen, manche hatten den Tod verdient, andere hatte er nur wegen ihres süßen Geschmackes getötet.
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Les Enfants arrivent #2 - 12.07.1890: 23h Empty Re: Les Enfants arrivent #2 - 12.07.1890: 23h

Beitrag  Josseline de Soubeyran Do Jul 24, 2008 11:05 am

(OOC: Sorry, dass ich Dich so lange hab warten lassen. Sad )

Es erfreute Josseline ungemein, dass Monsieur de Cherzny-Dinan offenbar nicht zur blutrünstigen Sorte Vampir gehörte. In ihrem Leben, ihrer Zeit in der UdVi waren Josseline doch schon so einige Zeitgenossen unter gekommen. Vampire, für die Menschen nichts wert waren, lediglich günstiges Schlachtvieh. Es war schwer, solche Artgenossen davon zu überzeugen, dass ihre Art ihre Unsterblichkeit zu fristen, nicht akzeptabel war. Sie dachte an ihre Zeit in Venedig, in der ein Vampir sich ein Weisenhaus gekauft hatte und Tag für Tag eines der Kinder verspeiste, bis das Haus leer war. Es war eine niederträchtige Handlung gewesen, die Handlung einer wahrlich seelenlosen Person.
Auch gab es Vampire, welche sich nicht mit dem Verzehr von Blut zufrieden gaben, sondern denen gleich nach ganzen Körperteilen lechzte. Zu wider waren Josseline diese primitiven Verhaltensformen.

"Es freut mich sehr, dass wir uns in diesem Punkt einig sind, Monsieur de Cherzny-Dinan. Sie wissen garnicht, was ich schon alles mit ansehen musste, mit welchen unserer Art ich mich schon auseinander gesetzt habe. Diese Frage ist reine Routine und dies leider nicht ohne Grund." Sie notierte sich seine Antwort noch in seiner Akte und blickte ihn wieder an. "Gut, ich habe keine weitere Frage an Sie und bedanke mich sehr für ihre Kooperationsbereitschaft. Zu guter letzt möchte ich allerdings noch wissen, ob Sie Interesse daran haben, über Anlässe, Veranstaltungen oder Empfänge der vampirischen Gesellschaft, bzw. an denen Vampire teilnehmen, informiert zu werden. Dieser Service bereitet Ihnen keine weitere Kosten und ist nicht verpflichtend." Sie überprüfte noch ein mal die Akte. "Haben Sie noch Fragen oder kann ich Ihnen in irgend einer Form weiterhelfen?"
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Beitrag  Lionel de Cherzny-Dinan Fr Jul 25, 2008 3:35 pm

Für Lionel war es natürlich eine Selbstverständlichkeit, nicht nach Lust und Laune Leute zu ermorden dabei eine blutige Spur in Paris zu hinterlassen. Allerdings wusste er, auch wenn ihn dies immer wieder erstaunte, dass es durchaus Vampire gab, die den Sinn ihres Daseins nur im Töten und Blutvergiessen sahen. Er distanzierte sich klar von dieser Gruppe Vampire, denn seiner Ansicht nach, konnte man das ewige Leben auf viele Arten besser nutzen. Dies war jedoch nur möglich, wenn man im Verborgenen blieb und beinahe alles daran setzte, nicht als Vampir identifiziert zu werden. Und das wiederum ging nur, wenn man das Blut nicht als Droge oder Rauschmittel benutzte, sondern darin lediglich das am Leben erhaltende "Nahrungsmittel" sah. Es freute ihn durchaus, dass Josseline de Soubeyran in dieser Hinsicht mit ihm überein zu stimmen schien, denn auch wenn Lionel generell keinerlei Probleme mit Umgang sowohl mit Menschen als auch mit anderen Vampiren hatte, so viel es ihm doch schwer, sich in Gegenwart solcher, die das Wissen um die Existenz der Vampire durch ihre Fahrlässigkeit und Ignoranz leichtfertig aufs Spiel setzten, in der Gewalt zu behalten und höflich und korrekt zu bleiben. Doch bisher war es ihm, trotz aller Abneigung, noch immer gelungen.
"Wenn es Ihnen nicht zu viele Umstände bereitet, würde ich gerne informiert werden.", erwiderte er dann auf ihre abschließenden Worte und fuhr anschließend fort : "Nein, Madame de Soubeyran. Ich danke Ihnen für das lehrreiche Gespräch und das Vergnügen, Ihre Bekanntschaft gemacht haben zu dürfen."
Mit einer fließenden Bewegung erhob er sich, wobei der dunkelschwarze Umhang in sanfte Bewegung geriet. In dem sanften Licht, dass den Raum erhellte, wirkte er für einen Moment fast lebendig, als würden die schweren Falten aus dem dunkelsten aller Stoffe ein Eigenleben führen und sich galant zusammen mit ihrem Träger verabschieden. "Ich wünsche eine gute Nacht, Madame..", meinte er dann höflich, verbeugte sich erneut kurz und verließ dann den Raum, das Gebäude.
Lionel de Cherzny-Dinan
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