Vampires de Paris
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

2 verfasser

Seite 1 von 3 1, 2, 3  Weiter

Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven Fr Aug 22, 2008 9:18 pm

Eh, copains, unser James hier hat noch nie eines unserer Pariser Bordelle von innen gesehen! Oder, James?!
Dieser erstaunte Ausruf, der, eine Ungeheuerlichkeit kundtuend, laut den Vorhof einer der zahlreichen Pariser Schenken erfüllte, kam von Pierre Mournier, seines Zeichens Tischlergeselle eines angesehenen Pariser Meisters und stieß bei seinen fünf Saufkumpanen, ausgenommen den Angesprochenen, auf große Verblüffung. "Wie?!" - "Das kann nicht sein!" - "Das müssen wir sofort nachholen!" Beinahe im selben Augenblick begann eifriges Gewühle in Geldbörsen, Portemonnaies und anderen Geld aufbewahrenden Behältnissen.
"Vergesst es, ich lade euch ein!", unterbrach Raúl Loudard, der Sohn eines reichen bretonischen Kaufmanns. Im Gegensatz zu seinen Freunden hatte er immer genug Geld in der Tasche und war zudem noch jederzeit bereit, es für seine und deren Vergnügungen in den weniger geachteten Vierteln von Paris auszugeben. Sein Vater, der die Vergnügungssucht und den Hang seines Sohnes, das verdiente Geld mit offenen Händen in die Mäuler von Schankwirten und Huren zu werden, zutiefst missbilligte, war von diesen Touren, wie der heutigen, weniger angetan als die Freunde es waren.
Allerdings schien der Angesprochene, James, im Moment auch nicht so sehr überzeugt von dem Angebot des Freundes zu sein.
Allerdings war er auch im Gegensatz zu seinen begeisterungsfähigen Freunden, der einzige, der in seinem Leben schon mehr als ein richtiges Bordell von innen gesehen hatte. Vertraut mit dieser Art von Häusern hatte er seine Besuche seit seinem Aufenthalt in Paris vermindert, zum einen, weil es ihn mit der Zeit langweilte, immer wieder das Selbe zu sehen, und zu anderen, weil er nicht wollte, dass seine Gönnerin von Bordellbesuchen Wind bekam. Aus genannten Gründen und noch einigen, weniger ausschlaggebenden, lehnte er, einen nicht sehr begeisterten Gesichtsausdruck zur Schau tragend, an der Steinmauer und versuchte, sich seinen Zechkumpanen zu widersetzen : "Ich weiß nicht..."
Doch sein schwacher Protest wurde übergangen und ein großer Teil seiner Bedenken und damit auch seines Widerstandes ausgeräumt, als Raúl ihn informierte : "Komm schon James..das sagenumwobene Moulin Rouge! Heute abend wird es eine Neuvorstellung geben..."
Schließlich, nach einigem Hin und Her gelang es den fünfen, James zu überreden und sie machten sich gemeinsam auf den Weg in besagtes Etablissement, das sich nur wenige Straßen weiter befand.
Ein Blick in die Brieftasche Raúls überzeugte die Männer, die mit dem Einlassen der Gäste beauftragt waren, von seiner Finanzkraft und seiner Absicht, diese am heutigen Abend auch zu demonstrieren. Zudem war der Portier mit einigen der Moulin-Rouge-Damen bekannt und beschloss, dass ihnen in Form dieser jungen und durchwegs recht gutaussehenden Burschen auch mal etwas zu gönnen sei. Er ließ sie eintreten.
Der Weg zum Großen Saal, wo in wenigen Minuten besagte Einführung stattfinden würde, war leicht zu finden und sie reihten sich in die kurze Schlange, die sich davor gebildet hatte, ein.
Nach wenigen Augenblicken durften sie den Saal betreten und hatten schnell annehmbare Platz entdeckt und in beschlag genommen.
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Josette Marchoise Sa Aug 23, 2008 12:48 am

Im Gegensatz zu der Handvoll Mädchen, die teilweise schon seit mehr als einem Jahr regelmäßig auf der Bühne vor Publikum auftraten, war Josette aufgeregt.
Es war ihr erster Abend, ihr Debüt, und sie bekam ganze zehn Minuten alleine für den ganzen Saal!
Immer und immer wieder ging sie die letzten Lektionen ihrer Lehrmeisterin durch, um nur ja nichts außer Acht zu lassen. Dabei lief sie hinter dem Vorhang unruhig auf und ab, was natürlich die anderen nicht sehr begeisterte.
Doch ihr war es egal. Sie war nervös und das konnte sie auch nicht ändern!
Für diesen speziellen Auftritt hatte sie auch ein etwas exquisierteres Kleid bekommen.
Seine Träger waren mit Spitzen versehen und leicht zusammen gerafft, wobei sie trotzdem nur locker ihre Oberarme umschmeichelten, sodass ihre Schultern aufreizend unbedeckt blieben.
Die Korsage betonte ihre weiblichen Vorzüge noch mehr, obwohl sie nicht derart steif war wie die von gewöhnlichen Frauen. Sonst könnte sie sich schließlich auch nicht verrenken!
Darüber trug sie ein dunkelrotes, selbstverständlich enganliegendes Kleid, das sogar wie Seide schimmerte. Der Stoff fühlte sich auch sehr angenehm an, wenn sie die Hände darauf legte. Er hatte außerdem überraschend schnell ihre Körperwärme angenommen.
Der Rock selbst jedoch verriet eindeutig ihre Stellung, denn er erreichte gerade noch ihre Knie. Dabei blitzte ein schwarzer, aus durchsichtiger Spitze bestehender Unterrock hervor.
Ihre Beine steckten in schwarzen, ebenfalls durchsichtigen Strümpfen, die auf ihren Oberschenkeln von roten Bändern gehalten wurden.
Die Schuhe waren schwarze Stiefeletten zum Schnüren und mit geringem Absatz, sodass sie zwar einen äußerst weiblichen Gang hervor riefen und gleichzeitig fürs Tanzen geeignet waren.
Die Haare hatte sie einer großen Nadel hochgesteckt, die sie später noch heraus ziehen würde, und ihren Hals zierte ein schwarzes, zwei Finger dickes, anliegendes Band. Dieses hatte sie sich nicht nehmen lassen zu tragen und sah es als ihren Glücksbringer an, da sie es so gerne hatte.
Absichtlich hatte sie wenig Schminke aufgelegt, so, wie Zalyka es ihr geraten hatte, denn auf diese Art wirkte sie natürlich und somit für Männer anziehender. Hatte es zumindest geheißen. Josette hatte es etwas verwundert, jedoch beachtete sie selbstverständlich jeden Rat ihrer Lehrmeisterin.
Außerdem hatte sie in Bordeaux ebenfalls ihr Geld nicht für Schminke verwendet, was sich auch dort auf der Straße manchmal als vorteilhaft heraus gestellt hatte.
Ihnen wurde gesagt, dass es demnächst losgehen würde, was die junge Frau für einige Momente stoppte.
Ihr Herz klopfte wild und ihr Atem ging ein wenig schneller.
Nur noch wenige Minuten, dann würde sie draußen für eine Schar Männer tanzen! Hoffentlich enttäuschte sie Zalyka nicht, das hätte sie sich niemals verziehen!
Mit einem lautlosen Seufzen schloss sie die Augen und versuchte, sich zu konzentrieren.
Von draußen drang Musik herein, denn die Aufführung begann. Das erste Mädchen stellte sich hinter den Spalt des Vorhangs, um auf ihren Einsatz hin hindurch treten zu können.
Jetzt war es also gleich wirklich soweit!
Schlagartig fiel die Unruhe von Josette ab und ihr Körper entspannte sich.
Sie würde das schaffen, würde als fünfte hinaus gehen und alleine diese Minuten lang die Männer verführen.
Ganz so, wie ihre Lehrmeisterin es ihr beigebracht hatte, sodass sie nichts anderes als stolz und zufrieden sein könnte! Genau das nahm sie sich vor,
Josette Marchoise
Josette Marchoise

Anzahl der Beiträge : 69
Alter : 37
Anmeldedatum : 10.06.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven Sa Aug 23, 2008 3:14 pm

Flankiert von Raúl, Pierre und den anderen, die jederzeit über seine Reaktion auf dem Laufenden sein wollten, nahm James seinen Platz ein. Aufgrund von Raúls Barvermögen war dieser recht weit vorne. Ein flüchtiger Blick durch den Saal informierte James darüber, dass seine Freunde und er den Altersdurchschnitt der Gäste ziemlich nach unten zogen, denn bei den anderen Männern handelte es sich durch die Bank um solche, die die erste Jugendblüte bereits hinter sich hatten.
Unwillkürlich glitt ein Grinsen über James' ebenmäßige Züge, die bis dahin eine eher gleichgültige Miene zur Schau getragen hatten.
Bisher hatte das Moulin Rouge noch nicht sonderlich viel Eindruck auf ihn gemacht, denn auch die englischen, irischen und belgischen Bordelle ließen sich in Sachen edle Einrichtung nicht lumpen. Die einzigen, die in dieser Hinsicht ein wenig zurücksteckten, waren die Holländer, doch die niederländischen Damen warteten im Gegenzug dafür manchmal mit Qualitäten auf, die man auf den ersten Blick nicht bei ihnen vermutet hätte.
Doch das Grinsen bezog sich nicht auf diese Überlegungen, sondern vielmehr auf den Grund dafür, dass der Saal so gut von älteren Herren besucht war. James' Bekanntschaft mit einem der holländischen Mädchen war das Wissen um diesen Grund zu verdanken. Magdalena hatte ihm in einem ruhigen Moment nach einigen leidenschaftlichen Stunden verraten, dass viele von diesen Kunden von ihren Frauen aus deren Betten verbannt worden seien und sich ihren Ausgleich nun woanders holen müssten.
Dieses Wissen teilte er allerdings nicht mit den anderen, sondern lauschte andächtig ihren Vermutungen, warum das Durchschnittsalter hier so erhöht vorzufinden war.
Doch auch als sie das Thema wechselten, beteiligte er sich nicht sonderlich eifrig an der Konversation. Pierre und die anderen waren lustig, erträglich für eine Sauftour oder einen Besuch wie diesen hier, aber nicht mehr. Die Bekanntschaften zwischen den Parisern und ihm beschränkte sich auf Unterhaltungen wie die gerade eben erwähnte. Er wusste nichts über sie und sie wussten nichts über ihn und so sollte es auch bleiben.
James' Gedanken wurden unterbrochen, als sich die Flügeltüren des Saals schlossen und das Licht von unsichtbarer Hand gedämmt wurde. Die bis dahin noch deutlich vernehmlichen Unterhaltungen verstummten.
Mit verschränkten Armen, das Gesicht im Halbdunkel und mit dem Rücken gegen die Rückstütze des Stuhl gelehnt, erwartete James den Beginn der Vorstellung.
Wie erwartet zeigten die Mädchen, die kurz darauf die Bühne betraten, nichts, was ihn berührt oder gar aus der Fassung gebracht hätte. Alles zwar nett, aber doch recht gewöhnlich.
Seine Freunde schienen, zumindest was James ihren Mienen entnehmen konnte, anderer Ansicht zu sein. Wenn er sich nicht sehr täuschte, dann entkleideten sie die Mädchen im Geiste schon komplett. Wieder flog der Anflug eines spöttischen Grinsens über sein Gesicht, jedoch unsichtbar für die anderen.
Die Augen auf der Bühne, begannen seine Gedanken rasch, sich ein anderes Objekt zu suchen, mit dem sie sich beschäftigen konnten. Er dachte an Suerte, sein Ein und Alles, seinen Schatz.
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Josette Marchoise Sa Aug 23, 2008 3:37 pm

Die Zeit schien auf einmal stehen zu bleiben. So kurz war Josette davor, auf die Bühne zu treten, und trotzdem wollten die Minuten einfach nicht verstreichen.
Tief atmete sie durch und dann war es endlich soweit. Sie hörte ihr musikalisches Stichwort und baute sich neben dem Schlitz im Vorhang auf.
Nach und nach kehrten die paar Mädchen zurück, die sich bisher auf der Bühne aufgehalten hatte. Und schließlich war ihr Debut gekommen!
Etwas gedämpft vernahm sie die Stimme des Bordellbesitzers, der eine neue Tänzerin ankündigte, auf die alle Anwesenden bestimmt schon warteten.
Applaus wurde laut und dann der Trommelwirbel.
Sie stieß einmal kurz die Luft aus ihren Lungen aus, während ihre Finger nach den Falten das Vorhangs griffen. Ihre Lippen verzogen sich zu jenem verführerischen Lächeln, das sie so lange trainiert hatte in früheren Jahren und ihr nun so leicht fiel wie das atmen selbst.
Ganz sacht zog sie an dem Vorhang und vergrößerte den Spalt dazwischen. Breit genug, dass sie ein Bein langsam hindurch schieben konnte, um die Spannung zu erhöhen.
Stille war eingetreten, sogar die Musik verstummte solange, bis sie schlussendlich ganz auf die Bühne hinaus trat.
Das Licht war gedämpft, was ihr half, denn die Nervosität kehrte zurück. So jedoch sah sie keine einzelnen Gesicht allzu deutlich und sie konnte sich vorstellen, allein mit Zalyka zu üben.
Leise, einschmeichelnd und in einem gemäßigten Rhyhtmus begannen die Musiker erneut zu spielen und ihr so unbewusst zu helfen, denn es erinnerte sie an ihre Aufgabe.
So ruhig und gelassen erscheinend, als hätte sie noch nie etwas anderes getan, kam sie langsam nach vorne zum Rund der Bühne. Dabei benutzte sie wieder den ihr beigebrachten Gang, bei dem sie den Fuß stets bis zur Hälfte ihrer Wade hochzog, ehe sie ihn scheinbar gemütlich nach vorne bewegte und aufsetzte. Gleichzeitig ließ sie die Bewegung nicht abbrechen, sondern erzeugte die Wirkung, als gäbe es keinerlei Stopps, weil sie ihr Gewicht verlagern musste.
Als sie die Stange erreichte, fuhr ihre Hand gemächlich hoch und strich darüber, bis ungefähr zur Höhe der Stirn.
Das beobachtete sie und erst als ihre Rechte anhielt, warf sie einen leicht herausfordernden, schelmischen Blick in den Saal. Indes schlossen sich ihre Finger um das Metall.
Plötzlich beugte sie ihre Knie und ihren Oberkörper sowie Kopf nach hinten, während ihr linker Arm dieser Bewegung mit Schwung folgte.
Die Musik steigerte sich zur selben Zeit, um dann wieder ruhiger zu werden, ganz genau wie sie. Langsam, als hätte sie alle Zeit der Welt richtete sie sich wieder auf, bis auch ihre zweite Hand die Stange umfassen konnte.
Als wäre es ein Liebhaber lehnte sie die Stirn daran und blickte erneut in die Runde.
Josette Marchoise
Josette Marchoise

Anzahl der Beiträge : 69
Alter : 37
Anmeldedatum : 10.06.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven Sa Aug 23, 2008 4:10 pm

Schneller als James erwartet hatte, begannen sich die Mädchen eines nach dem anderen hinter den Vorhang zurück zu ziehen, bis auch das letze, eine recht kräftige, kurvenreiche Dame mit schulterlangen schwarzen Locken, verschwunden war. Im Scheinwerferkegel lag die Bühne nun verlassen da, bis sie von einem auch schon etwas älteren Herren im Dinner Jacket betreten wurde. Vermutlich handelte es sich bei ihm um den Bordellbesitzer und dem Smoking nach zu schließen verdiente er mit seinen Mädchen nicht schlecht. Er wartete einige Augenblicke und begann dann mit einer für seinen Körper erstaunlich lauten, aber wohltönenden Stimme zu sprechen.
"Bonsoir et bienvenue, messieurs. Ich habe die große Ehre, Ihnen heute Abend verkünden zu dürfen, dass in wenigen Minuten ein sensationelles Debüt einer neuen Tänzerin stattfinden wird..."
Er fuhr noch einige Minuten lang fort, das Mädchen anzupreisen und sparte dabei nicht mit blumigen Adjektiven, um seine wortreiche Rede zu verschönern.
Erneut begannen James' Gedanken abzuschweifen, doch bevor es wirklich so weit kommen konnte, verließ der Franzose unter dem höflichen Appaus des männlichen Publikums die Bühne und machte sie nun endlich für das angepriesene, neue Mädchen frei.
James war nun doch ein wenig neugierig und gespannt, ob es sich gelohnt hatte, Raúls Angebot anzunehmen. Er behielt jedoch seine lässige Haltung bei und beschränkte sich lediglich darauf, jetzt wirklich seine gesamte Aufmerksamkeit der Bühne zu widmen.
Ein Trommelwirbel erstickte entstandene Gespräche und bewirkte bei den meisten Anwesenden erneut eifriges Händeklatschen. Dann jedoch verstummte die Musik und es wurde ruhig im Saal.
James dunkle Augen beobachteten, wie sich ganz langsam ein Spalt im Vorhang auftat, erzeugt durch schlanke Finger, die gefolgt wurden von einem durchaus wohlgeformten Bein, kaum verhüllt von einem schwarzen Seidenstrumpf, der durch ein rotes Band gehalten wurde.
Nach und nach löste sich das Mädchen vom Vorhang und trat schließlich in das Licht der Bühne. Irgendwo im Saal war zu hören, wir jemand kurz, aber heftig die Luft einsog.
Ohne bisher irgendeine Miene verzogen zu haben, folgen James Augen dem Mädchen, das vermutlich ein wenig jünger war als er selbst, auch wenn das vom angedunkelten Publikumsraum aus schwer festzustellen war, als sie sich grazil in Richtung der aufgestellten Stange bewegte. Das rote Kleid brachte ihre sehr schlanke, aber trotzdem kurvige Figur sehr gut zur Geltung, ebenso wie das Band den schlanken, fast weißen Hals betonte.
Elegant begann sie ihren Tanz, den verführerischen Reigen mit der kalten, leblosen Stange. Sie beherrschte ihr Handwerk absolut und man merkte in keinster Weise, dass dies ihr erster Auftritt vor großem Publikum war. Aufreizend, jede Bewegung perfekt plaziert, erweckte sie nicht den billigen Eindruck, der dieser Art von Tänzerin oft anhaftete.
Schon wenige Minuten, nachdem das Mädchen zu tanzen begonnen hatte, traten die ersten älteren Frauen oder ganz jungen Mädchen an die Tische heran und boten den Herren in der Dunkelheit des Zuschauerraum schweigend Erfrischungen an, die offensichtlich erfreut und dankbar angenommen wurden.
Der Tisch der sechs jungen Männer wurde von einem etwa dreizehnjährigen Mädchen aufgesucht, vielleicht die Tochter einer der älteren Damen des Hauses oder selbst schon eine Angestellte? Doch ihr kindliches Gesicht und ganz besonders der naive Ausdruck darin ließen eher ersteres vermuten. Sie schien nicht besonders viel Erfahrung im Bedienen der Gäste gesammelt zu haben, denn als sie Raúl ein verziertes Glas mit Rum servierte, schloss die kleine, breite Kerze, die sie, scheinbar um sich den Weg zu erhellen, in der anderen Hand hatte, mit der schlichten Blumedekoration auf dem Tisch Bekanntschaft. Einige Flammen züngelten schnell nach oben und erleuchteten für einige Moment, auch von der Bühne aus sichtbar, die Gesichter der Sitzenden. Einzig das beherzte Einsetzen des eiskalten, nassen Tuches, dass die Champagnerflaschen im Gepäck des Mädchen kühl hielt, verhinderte den Brand.
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Josette Marchoise Sa Aug 23, 2008 10:43 pm

Ehe sie ihren Kopf wieder vom Saal abwandte oder gar ihre Augen scheinbar genießerisch schloss, konnte sie sehen, wie ganz in ihrer Nähe ein Tisch heller erleuchtet wurde.
Sie kümmerte sich nicht um den Grund. Stattdessen nahm sie innerhalb von wenigen Atemzügen sechs Männer wahr, wobei einer von der Gruppe heraus stach.
Er sah nicht schlecht aus, noch jung, aber trotzdem nicht so angetan von ihr wie die übrigen.
Innerlich grinste sie. In diesem Moment hatte sie ihr Opfer für nachher schon gefunden.
Jedoch durfte sie nicht zu lange in ihrer Haltung verharren, sonst könnte man glauben, sie wüsste nicht mehr weiter, hätte vor Nervosität ihre Schritte vergessen. Zu dem durfte sie es unter keinen Umständen kommen lassen!
Also stellte sie ein Bein ein wenig nach vorne und sank erneut in die Knie. Diesmal allerdings blieb ihr Oberkörper vorerst gerade, während sie ihr Hinterteil weit hinaus streckte.
Mit einer schlangenartigen Bewegung richtete sie sich langsam wieder auf und ließ diese wie Wellen zu ein paar eindeutigen Hüftschwüngen zur Stange hin auslaufen.
Dann aber ließ sie das Metall los und baute sich mitten auf der Bühne auf.
Mit dem verführerischen Lächeln noch immer auf den Lippen erstarrte sie einige Atemzüge lang und als hinter ihr in der Musik ein markanter Schlag ertönte, bewegte sie ihre Hüfte entsprechend abrupt nach rechts.
Das selbe wiederholte sich einige Sekunden später auf die andere Seite.
Und erneut bewegte sie ihren Oberkörper wie eine Schlange, während ihr rechter Arm mit Schwung vor sie bis zu ihrer linken Wange glitt. Ihr Körper wurde langsamer, während ihre Finger wie nach jahrzehntelanger Übung zielsicher die Nadel fanden.
Zum Schluss noch einem ruckartige Bewegung, ein gesetzter Trommelschlag und plötzlich fiel ihre Haarpracht gelöst herab.
Sie spürte zufrieden die Überraschung, die von ihrem Publikum ausging, und war berecht stolz auf die rot-braune Flut, die ihren Rücken hinab floss bis hin zu ihrer Hüfte.
Ihr Haar war frisch gewaschen, speziell für diesen Anlass. So waren sie auch nicht strähnig und sahen noch fülliger aus.
Im Rhythmus der Musik wiegte sie sich noch ein wenig und schloss dabei die Augen, als wäre sie vollkommen allein. Indes verschwand die Nadel in ihrem Ausschnitt, damit sie beide Hände wieder frei hatte.
Schließlich öffnete sie diese wieder und lächelte noch verführerischer, während die Musik weiter einschmeichelnd vor sich hin plätscherte.
Während alle Aufmerksamkeit auf ihr und ihrer Haarpracht geruht hatte, hatte eines der im Saal bedienenden Mädchen eine kleine Treppe zur Bühne geschafft und war wieder im Dunkeln verschwunden.
Mit hoch erhobenem Kopf und langsamen, wiegenden Schritt trat sie darauf zu und kam gemächlich herab.
Ihre Augen funkelten und sie bemerkte, dass sich die Männer fragend drehten, wenn sie an ihnen vorbei gekommen war.
Doch sie steuerte ausschließlich auf den Tisch mit diesen etwas gelangweilten, jungen Mann zu, dem sie zeigen wollte, dass sie jederlei Bewunderung und Interesse wert war!
Josette Marchoise
Josette Marchoise

Anzahl der Beiträge : 69
Alter : 37
Anmeldedatum : 10.06.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven So Aug 24, 2008 2:01 pm

Flüsternd stammelte das Mädchen Entschuldigungen, steckte den verkokelten Blumenschmuck und das dampfende Tuch ein und zog sich dann zurück. Keiner der sechs jungen Männer hatte sich durch den kleinen Vorfall sonderlich von der Vorführung auf der Bühne ablenken lassen, schließlich war ja nichts passiert und außerdem war das arme, kleine Mädchen schon verlegen genug gewesen. Bestimmt würde sie von ihrer Mutter oder einer anderen, für die Erziehung zuständigen Person sehr gescholten werden...vermutlich war das Theater genug für die Kleine.
Also ließen sie den Beinahe-Brand auf sich beruhen und widmeten stattdessen lieber wieder ihre komplette und ungeteilte Aufmerksamkeit der jungen Dame auf der Bühne.
Beiläufig bemerkte James Pierres unnatürlich unruhiges Händespiel und seinen abgehackten Atem. Wieder flog ein Grinsen über sein Gesicht. Ja, die Dame beherrschte ihr Handwerk wirklich, das musste sogar er sich eingestehen, obwohl die Auswirkungen auf seiner Seite nicht so heftig waren wie bei Pierre, zum Beispiel.
James beobachtete, wie sie langsam die im Licht glitzernde Nadel aus ihrem aufgesteckten Haar zog und daraufhin lange Locken über ihren schmalen Rücken fluteten. Das kuperfarbene Haar, das nach James Einschätzung etwa der Farbe eines kleinen Rehkitzes entsprach, fiel in glänzenden Wellen hinunter bis auf ihre wespenartige Taille.
Im Gegensatz zu vielen Männern hatte James kein eindeutig festgelegtes Beuteschema entwickelt. Ob groß, klein, schmal, kurvig, dunkelhaarig oder blond - irgendwie konnte seiner Ansicht nach jede Frau schön sein, so fern sie etwas aus sich machte. Und das kleine Rehlein da vorne hatte wirklich etwas aus sich gemacht. Sie spielte ihre Reize und Vorzüge sehr langsam, auskostend, aus und schien sich der Wirkung, die sie auf ihre Publikum hatte, durchaus bewusst zu sein.
James begann, sich mit der Entwicklung des Abends zu arrangieren. Das Mädchen und seine Show waren interessant und da ja alles auf Raúls Kosten ging - wieso sich also nicht ein wenig darauf einlassen?
Zumal sein Interesse dadurch ein wenig geweckt wurde, dass die junge Frau langsam die Treppe ins Publikum hinunterstieg. Seine dunklen Augen folgten ihr auf ihrem langsam zurückgelegten Weg durchs Publikum und er nahm von seinem Platz aus sehr genau die enttäuschten Miene der Männer, die sie links liegen ließ, wahr.
Als ihm bewusst wurde, dass das Mädchen tatsächlich auf den Tisch zuzusteuern schien, an dem er und seine fünf Freunde saßen, richtete er sich ein wenig mehr auf, veränderte an sonsten jedoch nicht viel an seiner Haltung.
Um ihn aus der Fassung zu bringen, zu begeistern, musste sie sich schon mehr ins Zeug legen...
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Josette Marchoise So Aug 24, 2008 3:15 pm

Sechs Männer, noch relativ jung, saßen an diesem Tisch und fünf davon himmelten sie an. Doch gerade dieser eine, der sich relativ unbeeindruckt von ihrem Tanz zeigte, forderte sie heraus.
Er hatte dunkles Haar und ein attraktives Gesicht, außerdem verriet seine Haltung und sein stolzer Blick, dass er nicht zur untersten Schicht gehörte.
Vielleicht ein junger Adelsspross? Selbst wenn, das war momentan noch egal.
Stattdessen schenkte sie ihm ihr bezaubernstes Lächeln, als sie vor ihm stehen blieb und rasch die Lage erfasste.
Ihre Lippen zogen sich um eine Winzigkeit in die Breite und sie verlagerte unmerklich das Gewicht auf ein Bein.
Es war praktisch für ihr Vorhaben, dass sich der Stuhl nicht ganz zum Tisch gerichtet befand und er etwas breitbeinig, wie so viele Männer, dasaß.
Plötzlich, wie ein Schwertstoß und ebenso gezielt wie ein solcher, hob sie ihr ihr rechtes Bein und platzierte es genau zwischen den seinen. Die Schuhspitze berührte nur um wenige Millimeter nicht seine Hose, deutete jedoch offensichtlich auf die wichtigste Stelle eines Kunden.
Unschuldig lächelnd nahm sie zur Kenntnis, das nicht gerade wenige der Anwesenden, allen voran die übrigen Fünf am Tisch, scharf den Atem einsogen, als hätten sie befürchtet, sie würde einen der Ihren empfindlich verletzen. Doch das hatte sie gar nicht im Sinn.
Nein, sie schob ihren Rock etwas hoch, bis ungefähr zur Hälfte ihres Oberschenkels, wo sich das rote Strumpfband befand.
Das Licht im Raum wurde ein wenig verstärkt, sodass alle sie problemlos beobachten konnte, während die Musik intensiver wurde, wenngleich nicht lauter.
Ihre langen Finger griffen nach dem dünnen Stoff und begannen, diesen langsam zu ihrem Knie zu rollen. Der Strumpf würde alleine an ihrem Bein halten, darum hatte sie ihn auch ausgesucht.
Den Blick darauf gerichtet, wie sie zu ihrer Wade gelangte, tat sie mit Absicht so, als würde sie sich vollkommen allein in ihrem Zimmer befinden und sich wie jede gewöhnliche Frau einfach entkleiden. Dabei konnte sie rechts von sich ein deutliches Keuchen vernehmen.
Da war aber einer sehr begeistert von ihr! Trotzdem, er war ihr egal. Dieser eine hier, zwischen dessen Beinen sich ihr Fuß befand, reizte sie viel mehr.
Es schien Ewigkeiten für den Großteil der Anwesenden zu dauern, bis sie endlich das Strumpfband ganz von sich lösten konnte.
Ohne den Kopf zu bewegen, warf sie dem Dunkelhaarigen einen flüchtigen, vielversprechenden Blick zu, ehe sie ihr Bein zurück zog. Das Strumpfband jedoch blieb auf dem Stuhl zwischen seinen Oberschenkeln liegen, natürlich bewusst.
Josette drehte sich wieder der Bühne zu und kehrte gemütlich dorthin zurück.
Langsam, ihre Hüfte so deutlich wie möglich bewegend, nahm sie die kleine Treppe.
Sie hörte an der Musik, dass die zehn Minuten so gut wie um waren und es an der Zeit war, dass sie sich zurück zog.
Das war ideal! Ihr gesamtes Konzept ging blendend auf, sodass sie ihre Ersatzschritte, für den Fall, dass sie irgendwo zu schnell gewesen wäre, nicht einmal anfangen musste zu zeigen.
So trat sie auf die Mitte der Bühne und wandte sich dem Vorhang zu, tat zwei Schritte.
Auf einmal allerdings hielt sie bewusst abrupt an, als hätte sie etwas vergessen.
Lächelnd drehte sie sich noch einmal um und vollführte eine formvollendete Kusshand für scheinbar alle Männer in diesem Saal. In Gedanken schickte sie ihn jedoch an diesen einen Speziellen.
Dann wandte sie ihnen erneut den Rücken zu und verließ mit ihrem antrainierten Gang die Bildfläche.
Josette Marchoise
Josette Marchoise

Anzahl der Beiträge : 69
Alter : 37
Anmeldedatum : 10.06.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven So Aug 24, 2008 4:54 pm

James spürte deutlich, wie sich die allgemeine Stimmung am Tisch je näher das Mädchen kam, immer mehr veränderte. Zuerst machte sich Unglauben breit, gefolgt von freudiger Überraschung und dann, ganz unverkennbar, die Erregung. Er hörte, wie Pierres Atmung sich neben ihm beschleunigte und konnte aus den Augenwinkeln beobachten, dass sich dessen Hände schweißnass in das weiße Tischtuch krampften.
Unwillkürlich stieg ein wenig Mitleid über den leicht zu faszinierenden Franzosen in ihm auf. Slakve seiner Triebe zu sein war bestimmt nicht einfach, zumal in einer Situation wie dieser. Er schrieb seine eigene Gelassenheit, die noch im Großen und Ganzen makellos existierte, jedoch nicht seinem kühlen, englischen Blut zu, wie die Franzosen das immer mal wieder taten, sondern schlicht und allein dem Anspruch, den er an diese Art von Etablissement und seine Mädchen hatte. Ein verführerischer Hüftschwung und ein reizender Augenaufschlag reichten noch nicht, um sein Blut in Wallung zu bringen.
Eine ungreifbare Spannung schien in der Luft zu liegen, als sie schließlich vor ihm stehen blieb und er konnte die neidischen Blicke seiner Freunde beinahe auf seinem Rücken brennen spüren.
Der Blick seiner dunkelbraunen Augen traf den ihrer grünen, die von langen, erstaunlicherweise nicht rötlich-braunen sondern dunklen Wimpern umgeben waren. Aus der Nähe konnte er feststellen, dass sie wirklich noch sehr jung zu sein schien und unwillkürlich fragte er sich, wieso sie wohl in diesem Gewerbe arbeitete.
Allerdings änderte sich die Richtung seiner Gedanken dann blitzartig, als die Sohle ihres Schuhs sich auf die Sitzfläche seines Platzes senkte.
Er musste zugeben, damit hatte er dann doch nicht gerechnet und es fiel ihm ungeahnt schwer, nicht auf der Stelle die Beherrschung zu verlieren. Er bemühte sich zum einen, den Blickkontakt nicht abbrechen zu lassen, wie feige wäre das gewesen, zum anderen aber auch, seinen Körper ruhig in dieser Position verharren zu lassen, was gar nicht so einfach war.
Er spürte, wie sein Puls sich beschleunigte und sein Blut schneller durch seine Adern jagte. Ohne es wirklich beabsichtig zu haben, zeigte sich ein Anzeichen seiner Anstregungen, die Kontrolle zu behalten, als sich seine Finger seiner rechten Hand, die bisher locker auf dem Oberschenkel gelegen hatten, einmal krampfartig zusammenzogen.
Sein Herzschlag pochte gegen seine gut bemuskelte Brust, als seine Augen ihren Händen und damit auch dem mit Spitze verzierten Strumpfband folgten, das schließlich genau zwischen seinen Beinen liegen blieb.
Konnte es mehr Herausforderung geben?
James' Augen folgten der Kleinen, als sie sich grazil zur Bühne zurückbewegte und erst als sie verschwunden war, ergriff er das Band.
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Josette Marchoise So Aug 24, 2008 5:05 pm

Kaum schloss sich der Vorhang hinter ihr, lachte Josette befreit auf.
Doch niemand beachtete sie, denn die Aufführung ging weiter. Andere Mädchen, die bisher gewartet hatten, drängten sich durch den Spalt und machten so weiter wie jeden Abend.
Aber für sie war es jetzt erst einmal zu Ende.
Stolz und erleichtert lächelnd machte sie Platz und wandte sich schließlich um.
Beschwingt durch ihren Erfolg und auch, dass nichts schief gegangen war, ging sie in ihr Zimmer.
Zalyka, da war sie sich sicher, würde sie morgen Früh oder spätestens am nächsten Abend zu sich rufen und ihr bestimmt gratulieren. Allerdings wollte sie nicht zu übermütig werden, denn es konnte durchaus auch sein, dass sie zurecht gewiesen wurde. Wegen was, das konnte sich die junge Frau in diesen Momenten nicht vorstellen, aber möglich war es immer.
In ihrem Zimmer setzte sie sich auf das Bett und lächelte still vor sich hin.
Nun hieß es außerdem warten.
Ob der Mann, dem sie ihr Strumpfband hinterlassen hatte, sie für diese Nacht haben wollen? Oder würde er nach Hause gehen und außer einigen Gedanken nicht mehr an ihre Dienste verschwenden?
Sie wusste es nicht, war sich aber klar, dass sie es bestimmt bald erfahren würde.
Dass sein Sitznachbar sie sofort hätte rufen lassen, dessen war sie sich sicher. Aber nein, sie hatte den Beherrschten ausgesucht, seine unausgesprochene Herausforderung angenommen.
Somit würde sie sich auch jetzt gedulden und besser davon ausgehen, dass er das Moulin Rouge wieder verließ, anstatt sich in einer der reich ausgestatteten Zimmer führen zu lassen, in das sie erst einige Minuten danach treten würde.
Dennoch legte sie sich nicht hin, sondern blieb relativ steif sitzen, um ihr Kleid nicht unnötig zu zerknittern. Das würde sie schließlich noch brauchen, um sich vor ihrem Kunden entkleiden zu können!
Josette Marchoise
Josette Marchoise

Anzahl der Beiträge : 69
Alter : 37
Anmeldedatum : 10.06.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven So Aug 24, 2008 5:46 pm

Nachdem das Mädchen verschwunden war, herrschte erst einmal einige Augenblicke lang vollkommene Stille am Tisch der sechs jungen Männer. Keiner sagte ein Wort oder rührte sich vom Fleck.
Zum Glück hatte James sich nach dem Verschwinden des Mädchens innerhalb weniger Sekunden wieder im Griff und spürte, wie das Adrenalin, das zwischenzeitlich sein Blut in Aufruhr gebracht hatte, wieder verebbte und ihn schließlich in relativer Gelassenheit zurückließ.
Nach und nach schienen sich auch die andern wieder zu entspannen und schließlich brach Raúl das Schweigen, indem er James einen heftigen Schlag gegen Oberarm und Schulter verpasste und mit, wegen der fortgesetzten Vorführung der anderen Mädchen, gedämpfter Jovialität ausrief : "So ein Glück, dass wir ihn noch nie mitgenommen haben...das wäre mich teuer zu stehen gekommen! Die Kleine geht heute allerdings nicht auf mein Konto, James, ich hoffe du hast genügend Geld in der Tasche..!"
Leises Gelächter und eine Lockerung der Atmosphäre folgten auf seine Worte.
James, der bisher seinen Freunden beinahe gänzlich den Rücken zugedreht hatte, um der Vorstellung folgen zu können, wandte sich halb zu ihnen um und war, dank seiner Selbstbeherrschung, wieder in der Lage, ein Grinsen auf seine Züge zu zaubern.
"Keine Sorge, mon ami..", erwiderte er, in Gedanken kurz bei der Contesse Cuscobard, der er diese Finanzkräftigkeit zu verdanken hatte. Vermutlich würde sie nicht sehr begeistern sein, wenn sie herausfände, wozu er ihr Geld verwendete...
Denn das er es heute noch verwenden würde, hatte er mittlerweile beschlossen und es stand fest, da James kein sehr wankelmütiger Mensch war.
Die junge Frau hatte sich von der Masse der Moulin-Rouge-Mädchen abgesetzt und somit sein Interesse, von dem er eigentlich nicht gedacht hatte, dass es heute abend noch erwachen würde, geweckt.
Zwischen den Fingern der rechten Hand, unter dem Tisch in die Tasche seiner Hose gesteckt, spürte er die Spitze des Strumpfbandes.
Die momentane Vorstellung dauerte nicht sonderlich lange und als diese abgeschlossen war, erhob sich James.
"Messieurs..wenn Sie gestatten, werde ich mich erkundigen, ob man gewillt ist, uns mit Erfrischungen zu versorgen."
Einzig und allein die flüchtige Bewegung seiner linken Augenbraue in Richtung Haaransatz brachte zum Vorschein, wie wenig seine Worte auf seinen wahren Absichten beruhten und auch die Reaktionen seiner Freund zeigten, dass diese ihm seine scheinbar lauteren Motive ebenfalls nicht abnahmen.
"Wer's glaubt, Anglais..!" - "Gute Nacht und süße Träume, James!"
Ein Grinsen auf den Lippen nickte er ihnen nochmals kurz zu und verließ dann den Saal, sich durchaus dessen bewusst, dass mehr als ein neidischer Blick ihm hinaus in die Halle folgte.
Draußen wurde er bereits erwartet, scheinbar hatte man den in eine adrette Uniform gekleideten Mann von den Vorfällen im Saal bereits unterrichtet. "Bitte folgen Sie mir, Monsieur..", meinte er nur und stieg dann in Begleitung des jungen Engländers die mit Stoff bezogenen Stufen in den ersten Stock hinauf.
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Josette Marchoise So Aug 24, 2008 6:11 pm

Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis tatsächlich an ihre Tür leise geklopft wurde.
Überrascht sprang sie auf, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie wirklich noch besucht werden würde.
Das junge Mädchen, das sie informieren konnte, hatte gerade erst die Tür einen Spalt breit geöffnet, als Josette sie ihr förmlich aus der Hand riss.
Mit großen Augen starrten sie sich an, wobei sich die Ältere zur Besinnung rufen musste.
Darum zwang sie sich zu einem freundlichen, aufmunternden Lächeln, denn die Kleine wirkte etwas erschrocken. 'Kein Wunder!', schoss es der jungen Frau durch den Kopf.
Es dauerte einige Sekunden, bis sich ihr Gegenüber wieder fangen konnte.
Dann nickte sie ein wenig zögerlich und bedeutete der anderen, ihr zu folgen.
Natürlich war schon ein Zimmer für diesen Abend vorbereitet worden, denn es galt als besonders vorteilhaft, wenn sie gleich nach ihrem Debut den ersten Kunden beehren konnte. Ansonsten hätte sie nicht gewusst, wohin der Weg sie führte.
Josettes Herz schlug ein kleines Bisschen schneller und sie fühlte, wie sie wieder nervös wurde.
Nicht so sehr wie vorhin, denn sie beherrschte ihr Geschäft schon lange genug, selbst, wenn es hier einen höheren Standard inne hatte. Allerdings war sie gespannt darauf, ob ER sie erwarten würde oder doch jemand anderes.
Dabei stellten sich ihr schon die typischen Fragen, deren Antworten sie erst noch finden würde.
Wie lange würde er sie in Anspruch nehmen wollen? Nur diese eine Nacht oder würde sie ihn genügend faszinieren können, dass es Wiederholungen geben würde? Bevorzugte er ein ausgiebiges Vorspiel oder würde er gleich zum Eigentlichen kommen wollen? Würde er es einmal tun oder standfest es mehrmals hintereinander schaffen? Würde sie ebenfalls auf ihre Kosten kommen oder ihre gesamte schauspielerische Fähigkeit gebrauchen müssen?
Das alles schoss ihr durch den Kopf, bis das Mädchen sie zu der bestimmten Türe geführt hatte. Diese war nach außen hin zu öffnen, sodass die Kleine das tun konnte, ohne sich selbst zeigen zu müssen.
Nach einem Nicken der jungen Frau tat die andere es auch.
Mit zwei gemäßigten, wiegenden Schritten stand sie in dem Raum und die Tür wurde hinter ihr lautlos wieder geschlossen.
Sie brauchte sich nicht umzusehen, konnte sich einfach in Erinnerung rufen, was Zalyka für ihre Schülerin ausgesucht hatte.
Die Wände waren von einem dunklen Weinrot, ähnlich wie der weiche, Schritte dämpfende Teppich. Rechts von ihr befand sich ein kleiner Esstisch mit zwei Stühlen, auf dem einige Kleinigkeiten sowie gekühlter Champagner bereit standen.
Ihr selbst gegenüber gab es Fenster, die das Sternenlicht herein ließen. Jedoch wohnte auf dieser Seite des Hauses niemand in der unmittelbaren Umgebung, sodass zusätzlich zu den seidigen Vorhängen noch weniger die Chance bestand, herein spähen zu können. Und notfalls gab es noch die schwereren, samtenen Vorhänge, die man zuziehen konnte.
Links von ihr stand das große Bett mit einer weichen Matratze. Diese hatte einen seidigen, glänzenden Überzug, der in dem weichen Kerzenlicht rötlich erschien, obwohl er von weißer Farbe war. Sie blitzte unter der leichten Decke, weinroten Decke hervor. Auf dem Kopfende des Bettes waren einige weiche Kissen platziert worden, mit denen man auch spielen konnte.
Josettes Lippen kräuselten sich zu einem feinen, selbstverständlich verführerischen Lächeln, als sie ihren Blick langsam auf den Rücken ihres Kunden richtete.
Er würde sich bestimmt demnächst zu ihr herum drehen, aber schon jetzt hatte sie ihn erkannt, an den Haaren und der Kleidung. Es erstaunte sie, wie groß er war, aber es gefiel ihr auch. Außerdem war er gut gebaut, das konnte sie bereits jetzt erkennen. Das würde die Nacht hoffentlich angenehmer machen, sofern er sich nicht als Grobian entpuppte!
Lautlos trat sie an ihn heran und hauchte, sodass er ihren Atem im Nacken spüren konnte:"Durst, Monsieur?"
Josette Marchoise
Josette Marchoise

Anzahl der Beiträge : 69
Alter : 37
Anmeldedatum : 10.06.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven So Aug 24, 2008 6:38 pm

James fiel es mit seinen langen Beinen auf der weitläufigen Treppe schwer, sich dem langsamen Tempo des wesentlich kleineren anderen Mannes anzupassen, ohne zu stolpern oder über seine eigenen Füße zu fallen, doch es gelang ihm. Am Treppenabsatz wandte sich der Mann nach links und blieb schließlich vor einer der zahlreichen Türen stehen.
"Hier ist es, Monsieur."
"Merci.", erwiderte er und mit einem Nicken wurde ihm die Türe geöffnet.
Jedes Detail des großen Raumes in sich aufnehmend betrat James das Zimmer.
Es war überwiegend in einem Rotton gehalten, der an französischen Wein erinnerte. Die wenigen Möbelstücke waren, im Gegensatz zur Einrichtung von zahlreichen anderen Bordellen, von hoher Qualität und verkündeten, dass hier gut verdient und investiert wurde. Der Blickfang des Zimmers war, abgesehen von den hohen Fenstern, die eine gute Aussicht über das nächtliche Paris boten, das riesige Bett, das den meisten Platz einnahm.
Da das Zimmer leer war, entschloss sich James, während seines Wartens die Aussicht in Augenschein zu nehmen. Zur Beurteilung des Bettes würde er sicherlich später noch genug Zeit haben.
Er trat an eines der Sprossenfenster und blickte hinaus.
Die Dunkelheit hatte sich schon vor längerer Zeit über Paris gelegt und die Stadt in einen dunklen Mantel gehüllt. Glitzernde Punkte, ausgehend von erleuchteten Fenstern wie diesem hier, verkündeten, wo die Menschen noch nicht in den Betten lagen. Anhand der Fülle von Lichtern war zu erkennen, dass dies in sehr vielen Häusern der Fall war.
Gefesselt von dem wunderbaren Blick auf das nächtliche Paris bemerkte James nicht, dass die ür sich abermals geöffnet hatte und er nun nicht mehr allein im Raum war.
Dies fiel ihm erst auf, als sanfte Worte sein Ohr erreichten und ihm, plötzlich aufmerksam, bewusst wurde, das jemand direkt hinter ihm stand. Ein kurzer, warmer Atemhauch traf ihn im Nacken und der sanfte, unaufdringliche Duft einer Frau stieg ihm in die Nase.
Er beendete seine Betrachtung von Paris und drehte sich um.
Vor ihm stand das Mädchen aus dem Saal. Sie hatte sich nicht umgekleídet, was James sehr begrüßte, denn so aus nächster Nähe betrachtet, betonte das Kleid die Formen seiner Trägerin noch mehr.
Ein kleines Lächeln tauchte in seinen Mundwinkeln auf, als er antwortete.
"Werdet Ihr mir Champagner kredenzen, Mademoiselle..?"
Er war gespannt, wie das Mädchen an die Sache herangehen würde. Er hatte schon alles mögliche erlebt, zumal, wenn er nicht seine schokoladige und unechte Gentleman-Seite zeigte, wie im Moment.
Der galante James hätte antworten können Selbstverständlich, Mademoiselle, geweckt von Euch.. Doch der Galante entsprach nun einmal nicht seinem Wesen und er zog sich diese Maske auch meistens nur notgedrungen in Gegenwart der Comtesse über.
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Josette Marchoise So Aug 24, 2008 6:52 pm

Leise und hell lachte sie auf.
Flüchtig formte sie ihren Mund, als würde sie ihn küssen wollen, dann drehte sie sich anmutig zur Seite und trat auf den Tisch zu.
Sie ergriff den kühlen Hals der Flasche und öffnete geschickt den Verschluss. Zwei Gläser standen bereit, die sie mit der teuren, prickelnden Flüssigkeit bis ungefähr zur Hälfte füllte.
Dann stoppelte sie die Flasche wieder zu und stellte sie zurück in den kühlenden Behälter.
Danach nahm sie die beiden Gläser, je eines in jeder Hand, und trat lächelnd auf ihn zu, um ihn eines davon zu überreichen.
Daraufhin hob sie das Ihrige und prostete ihm zu, um schließlich zu nippen.
Sie wollte nicht zu viel trinken, denn es wäre schlecht für sie gewesen, hätte sie einen Rausch von dem Alkohol bekommen. Das war nicht nur ungeschickt und zeugte von wenig Erfahrung, sondern auch gefährlich, denn es löste die Zunge. Darum würde es ihr niemals einfallen, mehr als nötig von Wein oder Champagner zu nehmen.
Verstohlen musterte sie ihn und fand seine Erscheinung noch immer als recht ansprechend.
Er war jung, wohl nicht sehr viel älter als sie, und eindeutig reich. Seine Haut war gepflegt und er wies nicht übermäßig viel sonnengebräunter Haut auf. Zumindest empfand sie es so, obwohl sein Teint trotz allem dunkler war als der ihrige. Sie schätzte ihn als einen Südländer ein, vielleicht sogar im Süden Frankreichs geboren, ähnlich wie sie, oder aber doch in einem anderen Land.
Das alles nahm sie innerhalb weniger Atemzüge in sich auf, während sie ihm einen schelmischen, fast schon heraus fordernden Blick zuwarf.
"Nun, Monsieur, wie Sie wissen, war das mein erster Auftritt heute. Ich hoffe, er hat Ihnen zugesagt? Oder erweckte ich Ihr Interesse mehr mit meinem Strumpfband, das ich Ihnen gerne überlasse, als Andenken?" Sie sprach leise, ihre Stimme war ein wenig rau, was bei vielen Männern anheizend wirkte.
Josette wollte ihn verführen, allerdings keinesfalls auf plumpe Art. Das hätte nicht nur dem Ruf des Moulin Rouges geschadet, sondern vor allem auch ihr. Denn alleine vom Tanzen konnte man in diesem Gewerbe nicht leben, schon gar nicht, wenn es in einem derart hochangesehenen, teuren Etablishment stattfand.
Also musste sie ihre Künste der Konversation heraus graben, wobei sie sich erneut ins Gedächtnis rief, wie Zalyka sie in diesem Bereich ebenfalls unterrichtet hatte. So hoffte sie, ihn allein schon mit ihren Worten verführen zu können, ehe sie zu Berührungen überging, was sie sich für nachher aufhob.
Es sei denn, er gab ihr zu verstehen, dass er es gerne forscher hatte. Darum beobachtete sie ihn auch und versuchte, jede einzelne Regung wahrzunehmen, obwohl sie ihren Blick nicht von seinen Augen abwandte.
Josette Marchoise
Josette Marchoise

Anzahl der Beiträge : 69
Alter : 37
Anmeldedatum : 10.06.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven So Aug 24, 2008 9:52 pm

Ein flüchtiges Lächeln berührte James' Gesicht, als sie auflachte und tatsächlich zur Champagner-Flasche griff. Von seiner Position am Fenster aus beobachtete er, wie sie geschickt zwei der schlank geformten Gläser füllte, sich dann wieder ihm zuwandte und ihm eines der beiden Gläser reichte. Er ergriff es und warf einen kurzen Blick auf dessen Inhalt.
Schon anhand der Farbe ließ sich erkennen, dass das Moulin Rouge offensichtlich wirklich keine Kosten scheute und es hier hierbei wirklich um eine sehr exquisite Flüssigkeit handelte. Prickelnd stiegen die kleinen Bläschen vom Grunde des Glases auf, um sich an der Oberfläche mit dem feinen, weißen Schaum zu vereinen.
Das leichte Lächeln auf den Lippen behaltend, prostete er ihr ebenfalls durch eine lockere Bewegung des Handgelenks zu und hob dann sein Glas an den Mund.
Der Champagner war wirklich ausgezeichnet, das stellte er schon nach dem ersten Schluck fest. Nicht so herb, dass vor lauter Herbe der Geschmack nebensächlich wurde, allerdings auch nicht so süß wie die rosenfarbenen Sekte und Champagner, die die Comtesse so liebte und die in James jedes Mal akuten Brechreiz hervorriefen. Zwischen dieser Art von Getränk und einer Limonade für Kleinkinder bestand nicht viel Unterschied, besonders nicht im Zuckergehalt.
Nachdem er einen ersten Probierschluck genommen hatte, stellte er das Glas vorsichtig hinter sich auf die Fensterbank, die er immer noch in seinem Rücken spürte, nur wenig gedämpft durch sein helles Hemd.
Eine klitzekleine Pause entstand, die er nutzte, um das Mädchen, dessen Namen er noch nicht einmal wusste, wie im plötzlich auffiel, nochmals unauffällig einer kurzen Musterung zu unterziehen.
Sie war wirklich sehr hübsch und aus der Nähe erweckten ihre Wimpern den Eindruck, nicht künstlich nachgefärbt worden zu sein, sondern in natura dunkler als der Rest ihrer Haarpracht zu sein. Die Haare waren wirklich außergewöhnlich, auch wenn sie ein wenig an ein kleines Kitz erinnerten. Rötliche Haare, grüne Augen - die Beschreibung erinnerte an Irland, doch der Rest ihres Gesichts und besonders ihres Haut wirken nicht besonders irisch und aus diesem Grund verwarf James den Gedanken, eventuell ein Mädchen aus dem Nachbarland seines Geburtslandes vor sich zu haben.
Seine Überlegungen brachen ab, als sie zu sprechen begann.
"Die Mischung aus beidem war es, die mich ansprach..", erwiderte er und ein anderer hätten seinen Worten vielleicht entnommen, dass die Sache mit dem Strumpfband auf ihn überzeugender gewirkt hatte, als ihre erste Vorstellung.
Der Blick seiner dunklen, im gedämpften Licht schon beinahe schwarz wirkenden Augen versenkte sich in ihren grünen Augen.
"Darf ich fragen, Mademoiselle, ob Sie ihre Andenken immer so freigiebig verteilen oder ob Sie mir damit eine besondere Ehre haben zu Teil werden lassen?"
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Josette Marchoise So Aug 24, 2008 10:21 pm

Ihr Lächeln verbreiterte sich um eine Spur. "So, so, die Mischung.", murmelte sie schmunzelnd.
Dabei war sie sich sicher, dass er log, denn er hatte bis zu der Sache mit dem Strumpfband eindeutig unbeeindruckt gewirkt. Aber nun war er hier. Also schlussfolgerte sie, dass es nur an dieser einen Begebenheit liegen konnte.
Doch sie kümmerte sich nicht weiter darum.
Da er sein Glas abstellte, wollte sie das mit ihrem ebenfalls tun. Natürlich könnte sie zum Tisch zurück gehen, allerdings...
Innerlich lachte sie auf und war gespannt, ob er darauf ansprang.
Josette trat einen Schritt näher an ihn heran und beugte sich seitlich an ihm vorbei, wobei sie sich nur um wenige Millimeter nicht berührten.
Sie platzierte ihr Glas neben das seinige und kicherte beinahe vollkommen lautlos.
Nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte, sah sie sich scheinbar unschlüssig um. "Nun, Monsieur, ich dachte mir, ich mache Ihnen damit eine Freude." Ihr Lächeln war so unschuldig, wie sie es selbst als Kleinkind nicht mehr gewesen war. "Und wie ich sehe, sind Sie jetzt hier, bei mir. Darf ich das als Dankeschön werten?"
Sie lachte leise und wandte sich um, trat einen Schritt nach vorne, während sie ihm bewusst den Rücken zuwandte.
Als kenne sie diesen Raum nicht, sah sie sich scheinbar unschlüssig um. "Also, ich finde es hier sehr exquisit. Sie nicht auch? Ich nehme an, Sie würden sich bestimmt gerne setzen. Wie Sie sehen, stehen uns Stühle sowie ein Bett zur Verfügung. Was würden Sie wählen?" Ein kleiner Trick, um heraus zu finden, wie weit sie ihn schon um den Finger gewickelt hatte.
Und gleichzeitig wollte sie auf diese Weise erfahren, wie sie ihn einschätzen sollte, geduldig und etwas langatmig im Vorspiel, oder doch etwas forscher und ungestümer. Vielleicht sogar auch, ob er überhaupt eine Konversation davor führen wollte oder nur wegen dem einen hier war. Möglich war ja so vieles!
"Ach ja...", begann sie und warf ihm einen schelmischen Blick über die Schulter zu. "Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, jedoch würde ich gerne Ihren Namen erfahren. Natürlich nur denjenigen, den auch Ihre Freunde zu benutzen pflegen!"
Ein unschuldiger Augenaufschlag und sie wandte sich ihm langsam wieder zu.
Sie hätte kein Problem damit, wenn er für sie namenlos blieb, allerdings hieß das nicht, dass sie nicht neugierig war und es zumindest versuchte.
Josette Marchoise
Josette Marchoise

Anzahl der Beiträge : 69
Alter : 37
Anmeldedatum : 10.06.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven So Aug 24, 2008 11:04 pm

Sie schien sich nicht daran zu stören, dass er nicht in die Rolle des charmanten und zuvorkommenden James geschlüpft war, etwas, dass sie für ihn interessant machte.
Viele Frauen reagierten auf alles, was nicht als positive Bestärkung und Kompliment gewertet werden konnte, entweder beleidigt oder übereifrig, um doch noch die ersehnte Anerkennung zu erringen. James war sich nicht ganz sicher, welchen Typ von Frau er in dieser Hinsicht nerviger fand. Es war auf der einen Seite unangenehm, mit demonstrativer Nichtachtung gestraft zu werden, allerdings war es noch nervtötender, mit Aufmerksamkeiten überschüttet und beinahe erstickt zu werden. Das war ihm alles schon passiert, sogar des öfteren.
Die junge Französin jedoch schien nicht in diese Kategorie Frau zu gehören oder sie war eine verdammt gute Schauspielerin. Wie es auch war, James nahm ihre Reaktion durchaus angenehm überrascht zur Kenntnis.
Als sie sich dann vorbeugte, beobachtete er, wie einige, im gedämpften Licht der Kerzen seidig glänzende Locken über ihren Rücken glitten. Unwillkürlich fragte er sich, wie lange es wohl gedauert hatte, bis ihre Haare diese Länge erreicht hatten. Dann jedoch erreichte ihn wieder dieser zarte, sanfte Duft und beendete diese sachundienlichen Gedanken.
Der Duft, das hatte James die Erfahrung gelehrt, was eines der wenigen Dinge, die wirklich etwas über eine Frau aussagten und anhand derer man deutlich erkennen konnte, ob man die Bekanntschaft auf eine Nacht reduzieren oder längere Zeit ausdehnen sollte.
Schwere, moschusartige Düfte verabscheute er zutiefst, ebenso wie so etwas leicht zu identifizierendes wie Lavendel oder Rosen.
Dieses Mädchen schien jedoch entweder von Natur aus sehr gut zu riechen oder ein Parfüm zu benutzen, dass sich seiner Kenntnis der Botanik entzog, was auch sehr wahrscheinlich war.
"Sie dürfen, Mademoiselle..", erwiderte er dann, schließlich musste man ja immer noch bei der Wahrheit bleiben. Wenn es ihr nicht letztendlich doch gelungen wäre, ihn zu überzeugen, wäre er ja wohl nicht hier...
Dann fuhr sie fort zu sprechen.
Er zog es vor, zuerst auf ihre zweite Frage zu antworten, die Antwort bewirkte weniger eine Festlegung seines Charakter ihrerseits als dies die erste tun konnte, zumal er ihrem unschuldigen Lächeln ganz und gar nicht über den Weg traute.
Mehr und mehr gewann er den Eindruck, dass es sich bei diesem Mädchen doch um eine Frau ganz nach seinem Geschmack handeln könnte.
"James..", erwiderte er schlicht. Es war immer wieder lustig zu hören, wie die Franzosen seinen englsichen Namen aussprachen, ein bisschen wie "Schaims".
Dann setzte er, wieder mit einem leichten Lächeln hinzu : "Und wie pflegen Sie sich in Gesellschaft zu nennen..?"
Dann widmete er sich ihrer vorherigen Frage.
"Ich vermute, Sie wollen durch meine Antwort meinen Charakter einschätzen, oder irre ich mich..? Und woher soll ich wissen, welche Antwort die richtige, die mir Euer Wohlwollen einbringt, sein mag, Mademoiselle..?", ergänzte er liebenswürdig und das ganz offensichtliche Umschalten von seinem wahren Charakter auf den charmanten James entlarvte seine Worte als abweichsend von seiner wahren meinung.
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Josette Marchoise So Aug 24, 2008 11:20 pm

"So, Sie sind also Engländer? Oder Amerikaner?", stellte sie sofort ihre nächste Frage und verbarg mit Absicht nicht ihre Neugier, die teilweise durchaus ehrlich war.
Warum sollte sie das auch vertuschen? Männern schmeichelte es schließlich ebenso wie Frauen, wenn man sich für sie interessierte. Jeder hatte seine Eitelkeit, der eine mehr, der andere weniger.
Lächelnd fuhr sie fort:"Und mich, Monsieur, dürfen Sie gerne mit Josette ansprechen. So wie es aussieht, scheinen wir den selben Anfangsbuchstaben zu besitzen. Ob das wohl ein Wink sein mag?"
Sie lachte erneut leise und fand Gefallen an diesem Spiel. Es war ein Herantasten, ein Kennenlernen, wie weit man in welche Richtung gehen sollte.
Etwas ungewöhnlich, zumindest für die junge Frau, die diese Art Mann zum ersten Mal vor sich hatte. Auf der Straße scherte man sich schließlich nicht um solche Nichtigkeiten wie ein Name oder ein Strumpfband. Dort ging es zur Sache und das war es dann meistens.
Bei seiner nächsten Bemerkung hingegen unterdrückte sie ihr Erstaunen ebenfalls nicht und hob eine Augenbraue an.
"Aha, wie aufmerksam! Sie sind wohl ein echter Galan, wie mir scheint?" Dem schickte sie ein kaum vernehmbares, bewusst theatralisches Seufzen hinter her.
Ihr Blick wurde etwas schräg und ihr Grinsen eine unausgesprochene Herausforderung.
"Ist Ihnen mein Wohlwollen denn so wichtig? Ich dachte,..." Josette trat wieder näher und hob eine Hand, um mit ihrem Zeigefinger sanft seine Kieferpartie entlang bis zum Kinn.
Ihre Augen folgten der eigenen Bewegung und erst als sie stoppte, sah sie erneut auf.
"... wir seien hier, um Ihnen Vergnügen zu bereiten! Oder zählt da mein eigenes, egal, wie dieses bewandert sein mag, auch dazu?" Ein weiteres Lachen ließ sie erklingen, in einem vergnüglichen Ton. "Ich würde ja das Bett vorschlagen, aber da dem so ist,..." Das Grinsen auf ihren Lippen wurde eindeutig frech und zeigte ihr wahres, junges Alter noch stärker ersichtlich. "... sollten wir uns vorerst an den Tisch setzen und uns unterhalten."
Der Abend lief gut an und es machte ihr immer größeren Spaß, ihre Grenzen heraus zu finden.
Wie weit würde er gehen? Ab wann würde er die Geduld verlieren? Oder war er von zurückhaltenderer Natur, als sie ihn einschätzte?
Die junge Frau war begierig darauf, das zu erfahren und aus ihm heraus zu kitzeln.
Josette Marchoise
Josette Marchoise

Anzahl der Beiträge : 69
Alter : 37
Anmeldedatum : 10.06.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven So Aug 24, 2008 11:37 pm

Einen Briten mit einem Amerikaner zu verwechseln galt unter ersteren generell als absolute Todsünde, Josette entging diesem Schicksal jedoch, denn erstens betrachtete James sich nicht wirklich als Briten, als Kind hatte er England verlassen und war seitdem nicht wieder dorthin zurückgekehrt, und zum zweiten konnte man ihr als Französin einen solchen Fehler durchaus durchgehen lassen.
Also beschränkte er sich auf ein kurzes : "Ersteres.."
Er verband mit seiner Nationalität keine besonderen Gefühle. Eigentlich fühlte er sich keinem europäischen Land wirklich zugehörig. Aus England hatte man ihn damals verbannt, mit Italien hatte er endgültig gebrochen, Holland war lediglich ein kurzes Intermezzo gewesen und auch mit den Franzosen konnte er sich nicht wirklich identifizieren.
Josette..die Wahrscheinlichkeit, dass sie Irin war, war nun auf einen verschwindend geringen Bruchteil der ursprünglichen Chance geschwunden, auch wenn es natürlich sein konnte, dass sie einen Künstlernamen benutzte.
Bei den Worten, die auf ihren Namen folgten, flog lediglich ein kurzes Grinsen über James' ebenmäßiges Gesicht. Dass er diesen Galan in sich an und ausschalten konnte wie eine Lampe war offensichtlich und so musste er sich nicht weiter mit dieser Farce abgeben, zumal sie sie ihm sowieso nicht abzunehmen schien.
Unter schmeichelnden Worten, die ihn aus irgendeinem absurden Grund an eine schnurrende Katze erinnerten, trat sie an ihn heran und fuhr sanft mit ihrem langen, feingliedrigen Zeigefinger über seine frisch rasierte Wange.
Bei seiner Antwort trat ein zwischen frech und schon beinahe leicht niederträchtig schwankendes Funkeln in seine Augen und für einen Moment schien sich die Augenbraue mit der Narbe ein Stück heben zu wollen. Dann erwiderte er jedoch, scheinbar ernsthaft : "Sie finden Ihr Vergnügen also eher bei Tisch..? Nach Ihrer Figur hätte ich dies nicht erwartet..."
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Josette Marchoise Mo Aug 25, 2008 12:06 am

Herausfordernd grinste sie ihn an. "Nun, soweit mir bekannt ist, tue ich das nicht. Jedoch dachte ich, Sie seien jemand, der ein wenig Konversation vor dem Vergnügen bevorzugt. Ich scheine mich also zu irren?" Abrupt drehte sie sich von ihm weg und ging gemächlich auf das Bett zu. "Da dem so ist,..." Sie deutete auf die weiche Matratze und warf ihm einen schelmischen, funkelnden Blick zu. "... bitte, dann kommen Sie!"
Josette drehte sich zu ihm und baute sich auf eine Weise auf, die Hände in die Hüfte gestemmt, der Stand etwas breitbeiniger und ihr Gesichtsausdruck eindeutig, die eine einzige Herausforderung im Gesamten war.
"Oder trauen Sie sich nicht?" Prüfend warf sie ihm einen musternden Blick über seine ganze Erscheinung.
Würde er oder würde er nicht? Seine Antwort erschien ihr als ein Wink, dass seine Geduld begrenzt war. Warum ihn also weiter hinhalten und nicht gleich zum richtigen Vergnügen kommen?
Sie war gespannt darauf, wie seine Umarmung, wie sein Kuss sein würde. Stürmisch und leidenschaftlich oder eher zurückhaltend, schüchtern?
Einen Moment lang bangte sie um ihr Kleid. Hoffentlich würde er es ihr nicht zerreißen!
Natürlich hätte er es nicht nötig, sie erst zu entkleiden, denn für ihre intimste Stelle müsste er nichts weiter tun, als ihren Rock hoch zu heben. Es sei denn, es bevorzugte einen völlig entblößten Körper. Dann müsste er trotz allem noch etwas Geduld aufbringen.
Aber sie glaubte fest daran, dass er das Schauspiel genießen könnte, denn Zalyka hatte ihr selbstverständlich auch bei dieser Gelegenheit einige Richtlinien gegeben.
So fühlte sich die junge Frau der Situation gewappnet, egal, welche auf sie zukommen sollte.
Josette Marchoise
Josette Marchoise

Anzahl der Beiträge : 69
Alter : 37
Anmeldedatum : 10.06.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven Mo Aug 25, 2008 12:25 am

Ein Grinsen flog bei ihren Worten über James' Gesicht.
Obwohl beide wussten, wie sich der Abend fortsetzen würde, hatte die Situation etwas eigentümlich Frotzelndes angenommen, etwas, das sie spannend machte und von anderen unterschied. Ein paar schmeichlerische Worte, hin und hergeworfen obwohl man im Geiste schon im Bett lag, das war James bekannt. Doch eine Unterhaltung wie diese, durchsetzt von herausforderndem Sarkasmus und trotzdem versüßt durch die angewandte Verführungskunst der jungen Dame, damit hatte James sich nicht oft konfrontiert gesehen.
"Wollen Sie etwa meinen Mut in Frage stellen, Teuerste?", erwiderte er, als er sich ihr näherte und fügte dann, ein wenig hinterhältig, hinzu : "Ich schätze, diesen habe ich bereits bewiesen, indem ich mich in die Höhle der Tigerin begeben habe...meinen Sie nicht auch, Josette?"
Direkt vor ihr stehend, musste er zu ihr hinunter sehen, um den Blick ihrer grünen Augen einzufangen.
Plötzlich fiel ihm etwas auf.
Waren das da auf ihrer Nase etwa Sommersprossen? Innerlich grinste er erneut. Vermutlich war Josette wirklich noch sehr jung, auch wenn ihre Sprache und ihr Auftreten das nicht vermuten ließen. Allerdings ließen die kindlichen Sommersprossen das erwachsene, verführerische ihrer restlichen Erscheinung noch stärker wirken und setzten es in Szene.
Von oben aus konnte James feststellen, dass ihr rotes Kleid nicht nur die zierlichen Schultern unbedeckt ließ, sondern auch einen großen Teil des Dekoltées. Ein flüchtiger Blick, denn mehr erschien James nicht angebracht und schnöde, streifte die weiblichen Rundungen, die mit der Schnürung des Kleides so gar nicht einverstanden zu sein schienen, doch bevor Josette diesem Blick ihre Aufmerksamkeit widmen konnte, hatten seine dunklen Augen sich schon wieder auf ihr Gesicht geheftet.
Dann sprach er erneut, wieder mit einem Aufblitzen der Augen.
"Oder muss ich Ihnen meinen Mut auf andere Art beweisen?"
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Josette Marchoise Mo Aug 25, 2008 12:59 am

Glockenhell lachte sie auf und das war durchwegs tatsächlich empfunden, ohne dass sie nachhelfen musste.
Mit vor Schalk und Herausforderung funkelnden Augen sah sie ihrem Kunden entgegen.
"Sie sehen mich also als eine Tigerin an? Nun, dann muss ich ja besonders bedrohlich für Sie erscheinen!", konterte sie und verlagerte ihr Gewicht ein klein wenig, damit sie ihre Hüfte etwas bewegen und seine Aufmerksamkeit darauf lenken konnte.
Dabei hob sie ihren Kopf an, er war schließlich um einiges größer als sie. Und nun stand er ihr direkt gegenüber und sie hätte lediglich ihre Arme ein Stück weit ausstrecken müssen, um ihn zu berühren.
Aber noch hielt sie das nicht für angebracht.
Natürlich bemerkte sie, wie sich sein Blick in ihren Ausschnitt senkte und nutzte diese Gelegenheit, um wie zufällig einen etwas tieferen Atemzug zu tun, egal, wie kurz seine Augen nur darauf ruhten.
Frech grinsend blickte sie ihn an und das hörte man auch in ihrer Stimme, dass sie sich ihm nicht so einfach unterordnen oder von ihm Angst einjagen lassen würde. "Mir würde Ihre Standfestigkeit für den Anfang schon genügen. Oder benötigen Sie dafür mehr Mut, sprich Champagner?" Ihre Frage war beinahe rein rhetorisch, wäre da nicht der kleine Rest von Unwissenheit geblieben, denn noch immer war ihr nicht ganz klar, welche Art von Liebesspiel er bevorzugte. "Immerhin sehen Sie mich als Tigerin an und diese haben Krallen, vor denen sich Mann fürchten könnte!", scherzte sie und drehte sich plötzlich um, sodass er nicht nur ihre Rückseite bewundern konnte, sondern auch ihr Haar durch diese abrupte Bewegung ihn flüchtig streiften.
Als kenne sie das Bett nicht, musterte sie es prüfend. "Hm... diese Kissen erscheinen mir sehr weich und einladend. Oder was meinen Sie, James?"
Es war ein wenig anstrengend, ihn stets Siezen zu müssen, denn von der Straße war ihr das Du viel geläufiger. Trotzdem vergaß sie nicht Zalykas Anweisungen und würde letzteres solange nicht gebrauchen, bis er es nicht von sich aus tat.
"Wenn Sie wollen, könnten wir uns erst einmal hinlegen und austesten, wie bequem das Bett ist." Sie warf ihm einen frechen, spöttischen Blick über die Schulter zu. "Es sei denn natürlich, Sie trauten der Tigerin..." Dieses Wort betonte sie besonders, denn es gefiel ihr. "... nicht über den Weg und fühlen sich gefangen in ihrer Höhle!"
Lachend beugte sie sich nach vorne in der Absicht, auf allen vieren das Bett zu betreten.
Allerdings hielt sie eine Atemzüge lang inne, ehe sie dies tun würde, um seine Reaktion abzuwarten.
Sofern sie ihn nicht überforderte mit ihrer Verführung!
Ein Grinsen ließ ihre Mundwinkel zucken bei diesem Gedanken.
Josette Marchoise
Josette Marchoise

Anzahl der Beiträge : 69
Alter : 37
Anmeldedatum : 10.06.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven Mo Aug 25, 2008 2:34 pm

Natürlich nutzte sein Blick die Gelegenheit, als sie ihre Hüfte so beiläufig in Szene setzte.
Ihm fiel auf, dass die wunderbare Regelmäßigkeit der Formen ihrer Figur hauptsächlich der sehr schmalen Taille und den daraus hevorgehenden Übergang zu ihren weiblich geformten Hüften zu verdanken war.
"Bleibt mir denn eine Wahl? Als Unbewaffneter einer Tigerin gegenüber..?", erwiderte er und hob spöttisch die rechte Augenbraue.
"Ich werde mich in ihre scharfen Krallen begeben und auf ein Überleben hoffen müssen...", fügte er noch hinzu, ebenfalls mit einem herausfordernden und frechen Unterton.
Um sein Überleben, im übertragenen Sinne, war er nicht wirklich in Sorge. Das Mädchen war außergewöhnlich, eine Herausforderung, aber er sah sich nicht in der Gefahr, sich Hals über Kopf in sie zu verlieben. Genauer betrachtet, hatte er sich noch nie in seinem Leben in einer solchen Gefahr gesehen, ganz im Gegenteil zu beispielsweise Pierre Mournier.
Alle paar Wochen schwärmte er von einer anderen, schwor, sterben zu müssen, wenn sie ihn nicht erhörte und schrieb glühende Liebesbriefe, die er im 5-Minuten-Takt umschrieb, zeriss und wieder neu aufsetzte.
So betrachtet, war James durchaus froh, mit einem ein wenig kühleren Gemüt versehen worden zu sein, denn diesen Qualen tagtäglich ausgesetzt zu sein, stellte er sich nicht sehr angenehm vor.
Vielleicht begründete sich dieses kühle Gemüt auf seinen Anspruch an die Damenwelt.
Alle Herzensdamen Pierres hatten ihm nicht sehr viel mehr als ein schlichtes Nicken oder ein distanziertes Lächeln entlocken können, sie sprachen ihn nicht genug an, um solche tiefempfundene Leidenschaft und Zuneigung in ihm zu entfachen.
Vermutlich vor allem letzeres. Leidenschaft in ihm zu entfachen, dazu waren schon einige Damen im Stande gewesen, aber wirkliche, echte Zuneigung, Liebe, das hatte noch keine geschafft und wenn es nach James ging würde es auch dabei bleiben.
Mit seinen Worten die Zustimmung zu ihrer Aufforderung gebend und sich auf ihre letzen Worte beziehend, meinte er : "Ersteres muss ich bejahen, ihrer zweiten Unterstellung kann ich meine Zustimmung jedoch noch nicht geben..ohne die Höhle genauer in Augenschein genommen zu haben, Mademoiselle.."
Dabei bezog er die Höhle nicht auf das ganze Zimmer, um dieses zu betrachten hatte er nun wirklich genug Zeit gehabt, sondern auf das dominante und reich verzierte Möbelstück, vor dem er sich gerade befand.
Ihm entging nicht die aufreizende Position, die Josettes schlanker Körper eingenommen hatte und er konnte die Tatsache, dass ihn diese nicht völlig kalt ließ, nicht leugnen. Sie wusste, wie sie ihren Körper einzusetzen hatte, das war ganz offensichtlich...
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Josette Marchoise Mo Aug 25, 2008 3:00 pm

Da er sie nicht berührte, sah sie das als Aufforderung, tatsächlich das Bett zu betreten. Also bewegte sie sich langsam auf allen Vieren, eine Tigerin imitierend, auf der weichen Matratze und spürte den seidigen Überzug deutlich auf ihrer Haut.
Schließlich jedoch warf sie sich auflachend herum, sodass sie nun auf dem Rücken lag, den Kopf auf einigen Kissen, und bequem zu ihm hinsehen konnte.
Grinsend erwiderte sie und streckte ihm die Arme entgegen:"So völlig unbewaffnet sind Sie gar nicht, Monsieur! Und ich werde meine Krallen nur ganz sacht einsetzen, versprochen!"
Kokett lächelte sie und ließ ihre Arme wieder sinken, da sie nicht glaubte, er würde sich sofort zu ihr gesellen. Stattdessen räkelte sie sich ein klein wenig, jedoch darauf bedacht, ihre intimste Stelle noch nicht zu zeigen.
Das sparte sie sich für später auf, wenn sie sich dann ausziehen sollte. Sofern es überhaupt dazu kam.
Dass sie mit ihren Schuhen auf den bestimmt teuren Überzug ohne schlechtes Gewissen bleiben konnte, war dem Umstand zu verdanken, dass diese, wie ihre gesamte Kleidung, neu waren und die Böden des Moulin Rouge sehr gepflegt wurden. So musste sie nicht befürchten, den Stoff unter ihr zu beschmutzen.
Nach nur wenigen Minuten allerdings wurde ihr langweilig, denn sie ahnte, dass sie ihn zu jeder Zustimmung und Nähe erst überreden musste.
Außerdem war es allmählich an der Zeit, dass sie die Barriere durchbrach und ihn das erste Mal richtig berührte.
Darum rutschte sie wieder hinunter zum Fußende des Bettes und setzte sich auf.
Grinsend blickte sie zu ihm hoch und legte den Kopf dabei in den Nacken, denn nun erschien er noch größer. "Nun, wieso zieren Sie sich dann noch, Monsieur? Oder fehlt Ihnen doch noch der Mut, diese Höhle zu betreten?" Sie warf einen flüchtigen Blick noch einmal auf seine Kleidung und ihre Lippen zogen sich noch mehr in die Breite. "Es sei denn,..." Ihre Finger strichen kaum merklich über seine schmale Hüfte, als würde sie lediglich den Stoff prüfen. Wobei sie schließlich wie nebenbei in der Höhe seiner Beckenknochen zur Ruhe kamen. "... Sie sind der Ansicht, dass Kleidung Sie dabei stört. Dann müsste ich dem natürlich abhelfen!"
Ob sie dabei nur seine oder auch die ihre meinte, ließ sie bewusst offen. Denn so gerne sie sich auch ausziehen würde, beim Öffnen ihres Kleides würde sie so oder so fremde Hilfe benötigen, da der Verschluss sich versteckt auf ihrem Rücken befand.
Josette Marchoise
Josette Marchoise

Anzahl der Beiträge : 69
Alter : 37
Anmeldedatum : 10.06.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  James Whitehaven Mo Aug 25, 2008 3:23 pm

James' Blick folgte Josette, als sie es sich mit raubtierhaften Bewegungen, die zu einer Tigerin gepasst hätten, auf dem dunkelroten Seidenüberwurf des Bettes bequem machte. Mit der linken Schulter locker gegen einen der vier kräftigen Pfeiler, die den Himmel des Bettes, von dem rechts und links schwere, dunkle Samtvorhänge, die denen an den Fenstern glichen, herunterhingen, gelehnt, beobachtete James Josette.
Es ihr so leicht zu machen, sofort auf ihre Verführungsversuche anzuspringen, das kam ihm nicht in den Sinn. Er wusste in etwa, was sie für eine Nacht von ihm verlangen würde und für diese Unsumme musste sie sich schon ein wenig mehr ins Zeug legen. Denn schließlich befand er sich immer in der akuten Gefahr, dass die Comtesse dahinterkommen könnte, was er mit ihrem Geld anstellte und in diesem Fall würde sein Geldhahn zugedreht werden, noch ehe er auf drei zählen konnte. Für diese Gefahr musste schon auch ein Gegenwert existieren, den im Moment Josette darstellte.
Er spürte, wie der reich verzierte Holzpfeiler durch sein schlichtes Hemd auf die Stelle drückte, an der sich seine Tätowierung befand. Er konnte diese wenigen Quadratzentimeter Haut genau bestimmen, auch ohne einen Blick auf seinen Rücken werfen zu müssen. Es tat nicht weh oder zwickte, nein, es war eher ein unbestimmtes Gefühl, eine Gewissheit.
Seit zwei Jahren hatte er den Falken nun schon auf seiner Schulter und er erinnerte sich noch genau an das Gefühl der Nadel, die die Farbe unter seine gebräunte Haut gebracht hatte. Entgegen aller Versicherungen der Crew, ein solches Bild sei vollkommen schmerzlos, hatte es verdammt wehgetan und noch bis zum nächsten Morgen geblutet. Kein schöner Anblick und im Nachhinein schon James' es auch nur auf den Rausch, den er an diesem Abend gehabt hatte, dass er überhaupt darauf eingegangen war.
Er beglückwünschte sich zu seinem guten Aussichtsplatz, von dem er Josette perfekt im Blick hatte. Im Gegensatz zu ihm jedoch schien es ihr bald zu fade zu werden und sie beschloss offensichtlich, zu handeln.
Als sie sich vor ihm niederließ, blickten seine braunen Augen mit einem Anflug von Neugier auf sie hinab. Dann erwiderte er, die scheinbare Ernsthaftigkeit auf den Lippen tragend : "Gegen Ihre Krallen scheint mein letzer Schutz ohnehin überflüssig zu sein..." Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort : "Also kann ich ihn wohl aufgeben.."
Mit wenigen Handgriffen befreite er sich selbst von seinem weißen Leinenhemd und offenbarte dadurch einen muskulösen, vom täglichen Gebrauch gestählten Oberkörper. Josettes Hand ruhte nunmehr auf der warmen Haut seiner Hüfte.
Ein funkelndes Lächeln erhellte seine Züge, als er sie bestimmt auf das Bett zurückschob und ihr dann folgte.
"Doch wo bleibt jetzt die Gerechtigkeit? Eines Ihrer Kleidungsstücke gegen mein Hemd, Josette..!", fügte er dann, in ihre grünen Augen hinabblickend, hinzu, wieder ein Funkel in den nun endgültig schwarz wirkenden Augen.
James Whitehaven
James Whitehaven

Anzahl der Beiträge : 72
Alter : 32
Anmeldedatum : 20.08.08

Nach oben Nach unten

Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr Empty Re: Paris, c'est magnifique! ~ 20.07. ~ ab 22.30 Uhr

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 1 von 3 1, 2, 3  Weiter

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten