Josette Marchoise
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Josette Marchoise
Name: Josette Marchoise(Zweitcharakter von Natalja Nikolajewna)
Alter: 18
Gattung (Vampir oder Mensch): Mensch
Aussehen: Sie hat rotbraunes, langes und fülliges, leicht gewelltes Haar, das ihr, sobald sie es offen trägt, bis zur Hüfte reicht - ihre Augen, deren Ausdruck sie gelernt hatte zu kontrollieren, sind grün, ihr Gesicht ein wenig braun gebrannt - wer die Gelegenheit bekommt, genauer und vor allem aus der Nähe hinzusehen, kann einige vereinzelte Sommersprossen um die Nase erkennen - ihr Hals ist lang, ihre Figur schlank, ohne zum Glück mager zu wirken - die weiblichen Rundungen versteht sie mithilfe entsprechender Korsetts gut hervor zu heben, um in ihrem auszuübenden Beruf auch Erfolg haben zu können, ihre Taille ist schmal und grazil - sie misst eine Größe von nicht ganz 1,60m und erweckt dadurch rasch Beschützerinstinkte, was sie auszunutzen weiß - ihre Hände sind zierlich, die Fingernägel nicht abgebissen, wenn auch nicht immer sehr sauber - sie trägt fast immer schlichte Kleider, mit großem, gefüllten Ausschnitt und bei ihren Auftritten schon mal einen Rock, der gerade bis zu ihren Knien reicht, wobei er dann stets den Blick auf die Strümpfe, die sich um ihre wohlgeformten Waden schmiegten, freigab - mit Vorliebe trägt sie ein schwarzes, ungefähr einen Zentimeter dickes Halsband, das durch seine Enge fast nie verrutschte
Charakter: die Straßen von Bordeaux haben ihren Charakter geprägt, Josette kann äußerst vulgär sein, aber genauso liebevoll und schutzsuchend, je nachdem, wie die Männer es wollen - sie interessiert sich für das, was in der Welt gerade vor sich geht und träumt davon, einmal nicht mehr ihrem Geschäft nachgehen zu müssen, stattdessen womöglich eine Familie gründen zu können, auch wenn sie nicht mehr zu wahrer Liebe zu einem Mann fähig war - anspruchsvolle Musik sagt ihr zu, obwohl sie kaum Gelegenheit bekommt, diese zu hören, das selbe beim Schauspiel - wenn sie einmal die Chance dazu bekommt, sieht sie sich gerne die vornehmen Damen mit ihren wunderschönen Kleidern an und träumt davon, selbst so aussehen zu können - sie versucht generell, nicht zu kalt zu werden und sich ihre Träume zu bewahren, egal, wie diese aussehen mochten, um in dem Gewerbe nicht endgültig abzustumpfen - Freundschaften will sie keine schließen, da sich auf der Straße jeder selbst der nächste ist
Stärken: sie hat ein natürliches Gespür dafür, wie sie ihren Kunden am besten um den Finger wickelt - wenn ein Mann zu gewaltsam ihrem Körper gegenüber wird, hat sie die Fähigkeit entwickelt, sich in ihre Traumwelt zurück zu ziehen - besitzt ein gutes Gehör und ist sehr beweglich - hat sich das Lesen mithilfe einiger ihrer Kunden beigebracht und übt sich öfters darin, um es nicht zu verlernen - hat eine dicke Haut gegenüber Beleidigungen, kommen sie nun von ihren "Kolleginnen" oder von standesgemäß Höherstehende, auch wenn einige ihrer Kunden ebenfalls zu diesen Klassen gehörten
Schwächen: kennt das Gefühl nicht, echte Zuneigung zu bekommen und sollte sich einer ihrer Männer tatsächlich einmal in sie verlieben, verweigert sie ihm jeglichen weiteren Kontakt - kann ihre innerliche Barriere nicht aufkommen, wenn jemand von den wenigen Personen, die davon Bescheid wissen, ihr verstorbenes Baby erwähnt - sobald dies passiert, kann es vorkommen, dass sie sich den nächst besten Kunden sucht, der zahlen kann, egal, wie er sie behandelt, hauptsächlich, um sich abzulenken - weigert sich, jegliche Schwäche ihrerseits zuzugeben und sei es nur, dass sie mit irgendeiner Bemerkung Unrecht hatte - wird mit jeden Tag hoffnungsloser, was ihre erträumte Zukunft betrifft, da sie mit jedem Kunden verbitterter gegenüber Männer wird und sich kaum noch vorstellen kann, eine Ehe führen zu können
Weltbild: Josette ist ein wahres Straßenkind und das merkt man auch ihrem Weltbild an - ihr ist Politik, Kultur, Wirtschaft, Religion und was es noch alles gibt, egal, solange sie weiterhin genügend Geld verdienen kann, um zu überleben
Lebenslauf: Josette wurde als uneheliches Kind einer Prostituierten in den schmutzigsten Gassen von Bordeaux geboren und lernte schon früh, was es hieß, Männern gefällig zu sein.
Mit sechs Jahren wurde sie Waise und musste von da an selbst zusehen, wie sie überlebte.
Sie hatte keinerlei Unterstützung der anderen Frauen dieses Milieus, obwohl sie Josettes verstorbener Mutter dies versprochen hatten.
Einzig der Mann, der das gesamte Viertel in der Nacht unter seiner Fuchtel hatte, hatte ihr unbeabsichtigt etwas geholfen, als er sie mit sieben Jahren in eines seiner Bordelle steckte.
Dieses beinhaltete auch, dass einige Frauen auf einer Bühne tanzten, leichtbekleidet und in viele obszönen Posen.
Das Mädchen, das durch ihr auffallendes und vor allem hübsches Gesicht, aufgrund ihrer grünen Augen und den rotbraunen Haaren, ständig das Interesse der männlichen Gäste erweckte, wurde von der Besitzerin des Hauses eines Tages zu den Tänzerinnen gesteckt.
Diese sollten ihr ihre "Kunst" beibringen, auch wenn sie es nur widerwillig taten. Schließlich würde Josette dadurch einst eine ihrer Konkurrentinnen werden. Doch sie mussten sich allesamt fügen und so lernte das Kind, was es hieß, in einem Bordell zu tanzen.
Zuerst natürlich hinter verschlossenen Türen.
Froh über diese teilweise sinnvolle Beschäftigung lernte sie begierig alles, was ihr die Frauen zeigten. Mit dem Ehrgeiz eines Mädchens, das von einem besseren Leben träumte, und der festen Vorstellung, ihr würde es durch das Tanzen bald besser ergehen, übte sie jeden Tag bis zum Umfallen.
Zwar bekam sie gerade genügend zu essen, dass sie überleben konnte, so wie alle anderen Prostituierten, zu denen natürlich auch die Tänzerinnen gehörten, trotzdem entwickelte sich ihr Körper erstaunlich rasch.
Mit zehn Jahren waren an ihr bereits weibliche Rundungen zu erkennen und mit elf "durfte" sie das erste Mal auf der Bühne des Bordells auftreten.
Die Männer waren von ihr, vor allem von ihrer Unschuld und ihrem kindlichen Gesicht, dermaßen angetan, dass das Haus innerhalb eines Monats um ein Drittel mehr Kunden bekam.
Mit vielen davon musste Josette ins Bett steigen und so hatte sie niemals das Glück gehabt, eine wirkliche Kindheit zu erleben.
Dafür hatte sie sich allerdings die Eigenschaft angewöhnt, zu träumen. Dabei konnte sie dermaßen tief in ihren eigenen Phantasien versinken, dass ihre Umgebung dagegen verblasste.
So vergingen einige Jahre. Alles lief den Umständen entsprechend gut und Josette schaffte es sogar, jedes Monat einen minimalen Betrag ihres dürftigen Einkommens beiseite zu legen.
Bis sie mit sechzehn plötzlich schwanger wurde.
Sie wusste nicht einmal bis zum heutigen Tage, wer der Vater gewesen war.
Es war ihr auch egal, denn schlagartig hatte damit ihr Leben einen Sinn erhalten.
Mit jedem Tag, der verging, freute sie sich mehr darauf, dieses kleine Wesen nach einigen Monaten im Arm halten und es versorgen zu können.
Sie machte sich keinerlei Illusion daraus, dass es einfach werden würde, und trotzdem wollte sie sich darum kümmern. Fest nahm sie sich vor, nicht so früh wie ihre eigene Mutter zu sterben und ihrem Kind für immer eine Ernäherin und auch Freundin zu sein.
Das mühsam Ersparte würde nur zu schnell verbraucht sein, doch das war es ihr wert!
Kurz vor ihrer Geburt, als sie den Bauch unter gar keinen Umständen mehr kaschieren konnte, musste Josette eine Pause ihrer Tätigkeit einlegen.
Zwar war die Besitzerin des Bordells alles andere als erfreut, genehmigte ihr allerdings, das Zimmer weiter zu beziehen. Unter der Vorraussetzung, dass die junge Frau ein Monat nach der Entbindung erneut zu arbeiten anfangen würde.
Die Zeit verlief erstaunlich gut und sie war zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich glücklich.
Ihr Mutterinstinkt wuchs von Tag zu Tag mehr und es gab keine von den Frauen, der sie nicht davon erzählt hatte, wie schön es war, die Tritte zu spüren.
Die anderen belächelten sie scheinbar gutmütig, auch wenn sie hinter ihrem Rücken zu tratschen begannen. Aber das war Josette egal, wichtig war nur mehr das Baby.
Und dann kam der Tag der Geburt.
Als die Wehen einsetzten, war die Bordellbesitzerin so freundlich, einen mehr oder weniger guten Arzt zu holen, der öfters hier als Kunde verkehrt hatte.
Es war ein reines Hochgefühl, als sie den ersten Schrei des kleinen Babys hören konnte.
Mit einem seligen Lächeln nahm sie es entgegen, säugte es und war nur noch glücklich.
Zwei Tage lang ging das gut.
Bis sie am Morgen des dritten Tages darüber überrascht war, dass ihre Tochter, die sie auf den Namen Jade getauft hatte, noch nicht nach der Milch verlangt hatte.
Froh darüber, einmal etwas länger schlafen zu können, drehte sich Josette im Bett noch einmal um und ruhte sich für einige Stunden aus.
Doch am Mittag hatte sich Jade noch immer nicht gemeldet, was ihre Mutter besorgt werden ließ.
Als die junge Frau aufstand und zu der provisorischen Wiege ging, um das Baby auf den Arm zu nehmen, traf es sie wie ein Schlag. Das kleine Gesichtchen war blau angelaufen und Jade atmete nicht mehr.
Was nach diesem Anblick mit Josette geschah, konnte sie nicht mehr sagen. Ihr Gedächtnis hatte eine regelrechte Lücke.
So viel sie aus Erzählungen erfahren hatte, hatte sie geschrieen, geweint und getobt, sodass sie sogar für einige Stunden lang hatte gefesselt werden müssen.
Erst einige Tage später war sie wieder zu Bewusstsein gekommen und verspürte eine unbeschreibliche Leere in ihrem Inneren.
Es hatte Monate gedauert, bis Josette wieder ansprechbar gewesen war.
Warum die Bordellbesitzerin sie dennoch bei sich im Haus behalten hatte, wusste sie nicht, sie hatte danach allerdings mehr Kunden pro Tag als früher. Es war der jungen Frau egal, konnte sie so paradoxerweise doch vergessen, was mit ihrer kleinen Jade geschehen war.
Mit der Zeit wurde sie allmählich wieder gefasster, hatte den Schmerz des Verlustes tief in ihrem Inneren vergraben.
Aus reiner Gewohnheit hatte sie auch weiterhin etwas von ihrem Einkommen abgezweigt und so konnte sie es sich nun, mit achtzehn Jahren, leisten, nach Paris zu fahren.
Warum sie in die Hauptstadt wollte, wusste sie nicht. Sie hoffte einzig unbewusst, dort eine besser bezahlte Anstellung zu finden, obwohl sie sich keinerlei Phantasterei hingab, dass es höchstwahrscheinlich in keinem anderen Berufszweig sein würde. Aber vor allem wollte sie dorthin, um die Vergangenheit hinter sich lassen zu können.
Auch wenn sie stets ein Stückchen des schmuddeligen Tuches, mit dem sie ihr Baby die kurze Zeit über ständig eingewickelt hatte, als Erinnerung an Jade bei ihrem Herzen trug.
Alter: 18
Gattung (Vampir oder Mensch): Mensch
Aussehen: Sie hat rotbraunes, langes und fülliges, leicht gewelltes Haar, das ihr, sobald sie es offen trägt, bis zur Hüfte reicht - ihre Augen, deren Ausdruck sie gelernt hatte zu kontrollieren, sind grün, ihr Gesicht ein wenig braun gebrannt - wer die Gelegenheit bekommt, genauer und vor allem aus der Nähe hinzusehen, kann einige vereinzelte Sommersprossen um die Nase erkennen - ihr Hals ist lang, ihre Figur schlank, ohne zum Glück mager zu wirken - die weiblichen Rundungen versteht sie mithilfe entsprechender Korsetts gut hervor zu heben, um in ihrem auszuübenden Beruf auch Erfolg haben zu können, ihre Taille ist schmal und grazil - sie misst eine Größe von nicht ganz 1,60m und erweckt dadurch rasch Beschützerinstinkte, was sie auszunutzen weiß - ihre Hände sind zierlich, die Fingernägel nicht abgebissen, wenn auch nicht immer sehr sauber - sie trägt fast immer schlichte Kleider, mit großem, gefüllten Ausschnitt und bei ihren Auftritten schon mal einen Rock, der gerade bis zu ihren Knien reicht, wobei er dann stets den Blick auf die Strümpfe, die sich um ihre wohlgeformten Waden schmiegten, freigab - mit Vorliebe trägt sie ein schwarzes, ungefähr einen Zentimeter dickes Halsband, das durch seine Enge fast nie verrutschte
Charakter: die Straßen von Bordeaux haben ihren Charakter geprägt, Josette kann äußerst vulgär sein, aber genauso liebevoll und schutzsuchend, je nachdem, wie die Männer es wollen - sie interessiert sich für das, was in der Welt gerade vor sich geht und träumt davon, einmal nicht mehr ihrem Geschäft nachgehen zu müssen, stattdessen womöglich eine Familie gründen zu können, auch wenn sie nicht mehr zu wahrer Liebe zu einem Mann fähig war - anspruchsvolle Musik sagt ihr zu, obwohl sie kaum Gelegenheit bekommt, diese zu hören, das selbe beim Schauspiel - wenn sie einmal die Chance dazu bekommt, sieht sie sich gerne die vornehmen Damen mit ihren wunderschönen Kleidern an und träumt davon, selbst so aussehen zu können - sie versucht generell, nicht zu kalt zu werden und sich ihre Träume zu bewahren, egal, wie diese aussehen mochten, um in dem Gewerbe nicht endgültig abzustumpfen - Freundschaften will sie keine schließen, da sich auf der Straße jeder selbst der nächste ist
Stärken: sie hat ein natürliches Gespür dafür, wie sie ihren Kunden am besten um den Finger wickelt - wenn ein Mann zu gewaltsam ihrem Körper gegenüber wird, hat sie die Fähigkeit entwickelt, sich in ihre Traumwelt zurück zu ziehen - besitzt ein gutes Gehör und ist sehr beweglich - hat sich das Lesen mithilfe einiger ihrer Kunden beigebracht und übt sich öfters darin, um es nicht zu verlernen - hat eine dicke Haut gegenüber Beleidigungen, kommen sie nun von ihren "Kolleginnen" oder von standesgemäß Höherstehende, auch wenn einige ihrer Kunden ebenfalls zu diesen Klassen gehörten
Schwächen: kennt das Gefühl nicht, echte Zuneigung zu bekommen und sollte sich einer ihrer Männer tatsächlich einmal in sie verlieben, verweigert sie ihm jeglichen weiteren Kontakt - kann ihre innerliche Barriere nicht aufkommen, wenn jemand von den wenigen Personen, die davon Bescheid wissen, ihr verstorbenes Baby erwähnt - sobald dies passiert, kann es vorkommen, dass sie sich den nächst besten Kunden sucht, der zahlen kann, egal, wie er sie behandelt, hauptsächlich, um sich abzulenken - weigert sich, jegliche Schwäche ihrerseits zuzugeben und sei es nur, dass sie mit irgendeiner Bemerkung Unrecht hatte - wird mit jeden Tag hoffnungsloser, was ihre erträumte Zukunft betrifft, da sie mit jedem Kunden verbitterter gegenüber Männer wird und sich kaum noch vorstellen kann, eine Ehe führen zu können
Weltbild: Josette ist ein wahres Straßenkind und das merkt man auch ihrem Weltbild an - ihr ist Politik, Kultur, Wirtschaft, Religion und was es noch alles gibt, egal, solange sie weiterhin genügend Geld verdienen kann, um zu überleben
Lebenslauf: Josette wurde als uneheliches Kind einer Prostituierten in den schmutzigsten Gassen von Bordeaux geboren und lernte schon früh, was es hieß, Männern gefällig zu sein.
Mit sechs Jahren wurde sie Waise und musste von da an selbst zusehen, wie sie überlebte.
Sie hatte keinerlei Unterstützung der anderen Frauen dieses Milieus, obwohl sie Josettes verstorbener Mutter dies versprochen hatten.
Einzig der Mann, der das gesamte Viertel in der Nacht unter seiner Fuchtel hatte, hatte ihr unbeabsichtigt etwas geholfen, als er sie mit sieben Jahren in eines seiner Bordelle steckte.
Dieses beinhaltete auch, dass einige Frauen auf einer Bühne tanzten, leichtbekleidet und in viele obszönen Posen.
Das Mädchen, das durch ihr auffallendes und vor allem hübsches Gesicht, aufgrund ihrer grünen Augen und den rotbraunen Haaren, ständig das Interesse der männlichen Gäste erweckte, wurde von der Besitzerin des Hauses eines Tages zu den Tänzerinnen gesteckt.
Diese sollten ihr ihre "Kunst" beibringen, auch wenn sie es nur widerwillig taten. Schließlich würde Josette dadurch einst eine ihrer Konkurrentinnen werden. Doch sie mussten sich allesamt fügen und so lernte das Kind, was es hieß, in einem Bordell zu tanzen.
Zuerst natürlich hinter verschlossenen Türen.
Froh über diese teilweise sinnvolle Beschäftigung lernte sie begierig alles, was ihr die Frauen zeigten. Mit dem Ehrgeiz eines Mädchens, das von einem besseren Leben träumte, und der festen Vorstellung, ihr würde es durch das Tanzen bald besser ergehen, übte sie jeden Tag bis zum Umfallen.
Zwar bekam sie gerade genügend zu essen, dass sie überleben konnte, so wie alle anderen Prostituierten, zu denen natürlich auch die Tänzerinnen gehörten, trotzdem entwickelte sich ihr Körper erstaunlich rasch.
Mit zehn Jahren waren an ihr bereits weibliche Rundungen zu erkennen und mit elf "durfte" sie das erste Mal auf der Bühne des Bordells auftreten.
Die Männer waren von ihr, vor allem von ihrer Unschuld und ihrem kindlichen Gesicht, dermaßen angetan, dass das Haus innerhalb eines Monats um ein Drittel mehr Kunden bekam.
Mit vielen davon musste Josette ins Bett steigen und so hatte sie niemals das Glück gehabt, eine wirkliche Kindheit zu erleben.
Dafür hatte sie sich allerdings die Eigenschaft angewöhnt, zu träumen. Dabei konnte sie dermaßen tief in ihren eigenen Phantasien versinken, dass ihre Umgebung dagegen verblasste.
So vergingen einige Jahre. Alles lief den Umständen entsprechend gut und Josette schaffte es sogar, jedes Monat einen minimalen Betrag ihres dürftigen Einkommens beiseite zu legen.
Bis sie mit sechzehn plötzlich schwanger wurde.
Sie wusste nicht einmal bis zum heutigen Tage, wer der Vater gewesen war.
Es war ihr auch egal, denn schlagartig hatte damit ihr Leben einen Sinn erhalten.
Mit jedem Tag, der verging, freute sie sich mehr darauf, dieses kleine Wesen nach einigen Monaten im Arm halten und es versorgen zu können.
Sie machte sich keinerlei Illusion daraus, dass es einfach werden würde, und trotzdem wollte sie sich darum kümmern. Fest nahm sie sich vor, nicht so früh wie ihre eigene Mutter zu sterben und ihrem Kind für immer eine Ernäherin und auch Freundin zu sein.
Das mühsam Ersparte würde nur zu schnell verbraucht sein, doch das war es ihr wert!
Kurz vor ihrer Geburt, als sie den Bauch unter gar keinen Umständen mehr kaschieren konnte, musste Josette eine Pause ihrer Tätigkeit einlegen.
Zwar war die Besitzerin des Bordells alles andere als erfreut, genehmigte ihr allerdings, das Zimmer weiter zu beziehen. Unter der Vorraussetzung, dass die junge Frau ein Monat nach der Entbindung erneut zu arbeiten anfangen würde.
Die Zeit verlief erstaunlich gut und sie war zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich glücklich.
Ihr Mutterinstinkt wuchs von Tag zu Tag mehr und es gab keine von den Frauen, der sie nicht davon erzählt hatte, wie schön es war, die Tritte zu spüren.
Die anderen belächelten sie scheinbar gutmütig, auch wenn sie hinter ihrem Rücken zu tratschen begannen. Aber das war Josette egal, wichtig war nur mehr das Baby.
Und dann kam der Tag der Geburt.
Als die Wehen einsetzten, war die Bordellbesitzerin so freundlich, einen mehr oder weniger guten Arzt zu holen, der öfters hier als Kunde verkehrt hatte.
Es war ein reines Hochgefühl, als sie den ersten Schrei des kleinen Babys hören konnte.
Mit einem seligen Lächeln nahm sie es entgegen, säugte es und war nur noch glücklich.
Zwei Tage lang ging das gut.
Bis sie am Morgen des dritten Tages darüber überrascht war, dass ihre Tochter, die sie auf den Namen Jade getauft hatte, noch nicht nach der Milch verlangt hatte.
Froh darüber, einmal etwas länger schlafen zu können, drehte sich Josette im Bett noch einmal um und ruhte sich für einige Stunden aus.
Doch am Mittag hatte sich Jade noch immer nicht gemeldet, was ihre Mutter besorgt werden ließ.
Als die junge Frau aufstand und zu der provisorischen Wiege ging, um das Baby auf den Arm zu nehmen, traf es sie wie ein Schlag. Das kleine Gesichtchen war blau angelaufen und Jade atmete nicht mehr.
Was nach diesem Anblick mit Josette geschah, konnte sie nicht mehr sagen. Ihr Gedächtnis hatte eine regelrechte Lücke.
So viel sie aus Erzählungen erfahren hatte, hatte sie geschrieen, geweint und getobt, sodass sie sogar für einige Stunden lang hatte gefesselt werden müssen.
Erst einige Tage später war sie wieder zu Bewusstsein gekommen und verspürte eine unbeschreibliche Leere in ihrem Inneren.
Es hatte Monate gedauert, bis Josette wieder ansprechbar gewesen war.
Warum die Bordellbesitzerin sie dennoch bei sich im Haus behalten hatte, wusste sie nicht, sie hatte danach allerdings mehr Kunden pro Tag als früher. Es war der jungen Frau egal, konnte sie so paradoxerweise doch vergessen, was mit ihrer kleinen Jade geschehen war.
Mit der Zeit wurde sie allmählich wieder gefasster, hatte den Schmerz des Verlustes tief in ihrem Inneren vergraben.
Aus reiner Gewohnheit hatte sie auch weiterhin etwas von ihrem Einkommen abgezweigt und so konnte sie es sich nun, mit achtzehn Jahren, leisten, nach Paris zu fahren.
Warum sie in die Hauptstadt wollte, wusste sie nicht. Sie hoffte einzig unbewusst, dort eine besser bezahlte Anstellung zu finden, obwohl sie sich keinerlei Phantasterei hingab, dass es höchstwahrscheinlich in keinem anderen Berufszweig sein würde. Aber vor allem wollte sie dorthin, um die Vergangenheit hinter sich lassen zu können.
Auch wenn sie stets ein Stückchen des schmuddeligen Tuches, mit dem sie ihr Baby die kurze Zeit über ständig eingewickelt hatte, als Erinnerung an Jade bei ihrem Herzen trug.
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Anmeldedatum : 10.06.08
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