Tea Time ~ 15th of July, 16 a.m.
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Tea Time ~ 15th of July, 16 a.m.
Der Französische Nationalfeiertag, welcher dem 15. Juli vorangegangen war, war nun vorbei und das Leben auf der Avenue des Champs Élysées nahm weiter seinen Lauf. Es war ein für Janet recht beeindruckendes Ereignis gewesen, von ihrem Fenster aus das gestrige Ereignis beobachten zu können. Die Parade, die Kapellen, das ganze drum herum. Es war eine Stimmung gewesen, welche sie noch nie sonst irgendwo hatte beobachten können. Zuweilen empfand sie den französischen Nationalismus als übertrieben. Zuweilen jedoch fühlte sie sich an die Gefühle erinnert, welche sie selbst an ihre schottische Heimat hegte. Ein Bewusstsein, welches sie eigentlich erst ereilt hatte, seitdem sie in Paris verweilte. Daheim fiel es nicht sonderlich auf. Doch hier in Frankreich war sie Ausländerin und sich ihrer Herkunft umso mehr bewusst.
Janet überprüfte ihr Aussehen im Spiegel. Sie hatte sich die Haare zu zwei hohen Zöpfen geflochten. Eine Frisur, die sie sonst nie trug. Doch heute war ihr irgendwie danach. Es konnte ja auch nicht immer alles so sein, wie sonst auch. Trotzdem trug sie auch an diesem Tag ein helles Blau, ihre Lieblingsfarbe. Nein, blau wurde sie nie überdrüssig. Die Farbe lößte in ihr ein Gefühl der Ruhe aus, obwohl sie sich aus Kleidung nicht sonderlich viel machte. Sie legte wie so oft Silberschmuck an, eine feine Kette, mit einer Distel als Anhänger. Ein Zeichen ihrer schottischen Herkunft. Mit einem Seufzer, einem leichten Gefühl von Heimweh, fuhr sie die Konturen des Schmuckstücks entlang. Doch schnell zuckte sie mit den Schultern, verwarf aufkeimende Gefühle und überprüfte ein letztes Mal, dass sie ordentlich gekleidet war. Es würde nichts bringen, sich in ihren Gefühlen zu verlieren. Nein, das würde sie lediglich unglücklich machen, in Trauer versetzen, ihr schaden, sie den heutigen Tag mit Meredith nicht genießen lassen.
Sie drehte sich um und verließ ihr Zimmer. Wehmütig fiel dabei ihr Blick auf das auf dem Bett liegende Buch, einen Roman, den sie sich zwei Tage zuvor gekauft hatte. Sie würde so gerne darin weiter lesen, doch war es ihr nun leider nicht möglich und sie befürchtete, dass ihre Zeit in Zukunft noch knapper bemessen sein würde, als dass sie sich hinter die schützenden und beruhigend wirkenden Mauern der Buchrücken würde zurückziehen können. Sie seufzte, doch dies war nun einmal ihr Schicksal, ob sie wollte, oder nicht.
Schon stieg sie die beteppichten Stufen hinab, bis in den Empfangssaal im Erdgeschoss. Sie wollte direkt zugegen sein, wenn der Besuch eintraf. Sie fühlte sich immer ein wenig schlecht dabei, Leute warten zu lassen. Auch wenn sie dafür wahrscheinlich garkeinen Grund hatte. Aber es war nunmal Janets Spezialität, sich unnötig Gedanken zu machen.
Janet überprüfte ihr Aussehen im Spiegel. Sie hatte sich die Haare zu zwei hohen Zöpfen geflochten. Eine Frisur, die sie sonst nie trug. Doch heute war ihr irgendwie danach. Es konnte ja auch nicht immer alles so sein, wie sonst auch. Trotzdem trug sie auch an diesem Tag ein helles Blau, ihre Lieblingsfarbe. Nein, blau wurde sie nie überdrüssig. Die Farbe lößte in ihr ein Gefühl der Ruhe aus, obwohl sie sich aus Kleidung nicht sonderlich viel machte. Sie legte wie so oft Silberschmuck an, eine feine Kette, mit einer Distel als Anhänger. Ein Zeichen ihrer schottischen Herkunft. Mit einem Seufzer, einem leichten Gefühl von Heimweh, fuhr sie die Konturen des Schmuckstücks entlang. Doch schnell zuckte sie mit den Schultern, verwarf aufkeimende Gefühle und überprüfte ein letztes Mal, dass sie ordentlich gekleidet war. Es würde nichts bringen, sich in ihren Gefühlen zu verlieren. Nein, das würde sie lediglich unglücklich machen, in Trauer versetzen, ihr schaden, sie den heutigen Tag mit Meredith nicht genießen lassen.
Sie drehte sich um und verließ ihr Zimmer. Wehmütig fiel dabei ihr Blick auf das auf dem Bett liegende Buch, einen Roman, den sie sich zwei Tage zuvor gekauft hatte. Sie würde so gerne darin weiter lesen, doch war es ihr nun leider nicht möglich und sie befürchtete, dass ihre Zeit in Zukunft noch knapper bemessen sein würde, als dass sie sich hinter die schützenden und beruhigend wirkenden Mauern der Buchrücken würde zurückziehen können. Sie seufzte, doch dies war nun einmal ihr Schicksal, ob sie wollte, oder nicht.
Schon stieg sie die beteppichten Stufen hinab, bis in den Empfangssaal im Erdgeschoss. Sie wollte direkt zugegen sein, wenn der Besuch eintraf. Sie fühlte sich immer ein wenig schlecht dabei, Leute warten zu lassen. Auch wenn sie dafür wahrscheinlich garkeinen Grund hatte. Aber es war nunmal Janets Spezialität, sich unnötig Gedanken zu machen.
Janet A. MacEvan- Anzahl der Beiträge : 34
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Re: Tea Time ~ 15th of July, 16 a.m.
Bis jetzt war Meredith noch nicht dazu gekommen, Madame Dovary unauffällig nach diesem Mister Whitey zu fragen, den Janet in ihrem Brief erwähnt hatte. Allein, als sie die Zeilen überflogen hatte, welche ihr die Schottin vor gar nicht allzu langer Zeit geschickt hatte, war ihr das Herz beinahe stehen geblieben, um dann umso stärker zu schlagen, beinahe so als wolle es den Brustkorb sprengen. George Whitey. Ja, das klang verdammt stark nach der weißen Rose, er gab sich also keine Mühe, seine Identität wirklich zu verschleiern, was wieder einmal für eine unglaubliche Arroganz sprach. Vielleicht hatte er auch allen Grund dazu, schließlich war sie die einzige, die übrig geblieben war, aber diesen Gedanken schob Meredith mit aller Kraft zur Seite, solchen Pessimismus durfte sie sich nicht erlauben.
„Jetzt zieh doch nicht so ein Gesicht, Schätzchen“, kommentierte Madame Dovary gerade, die neben Meredith in der gut gepolsterten Kutsche Platz genommen hatte, die sie nun zum Anwesen der Beauvilles bringen würde. „Entschuldigt, Madame. Ich habe nur gerade an den gestrigen Auftritt von Monsieur Glanvarront denken müssen.“ Ein sanftes Lächeln umspielte ihre rötlichen Lippen und nichts ließ darauf schließen, dass ihre Gedanken von dem peinlichen Werben des reichen Kaufmanns so weit entfernt waren wie die Erde von der Sonne. Dennoch schaffte sie es, zumindest ihre Gastgeberin damit zu einem verhaltenen Lächeln zu bringen. „Nun, vielleicht sagt dir ja Lucien Beauville mehr zu…“ zwinkerte die ältere Dame ihrem Schützling zu. Auch wenn Meredith vielleicht glaubte, dass Blanche nur daran dachte, sie unter die Haube zu bringen, so war dem doch nicht so, aber es gehörte nun einmal zu dem gesellschaftlichen Tanz. Außerdem vermutete Blanche, dass Meredith ihre Wahl vielleicht ohnehin schon getroffen hatte, ihr war das kurze, enttäuschte Auffunkeln vor zwei Wochen nicht entgangen, als Dorian Marlow nur eine unpersönliche Dankesmitteilung geschickt hatte und sich seitdem eher rar gemacht hatte.
Zum Glück enthob die Ankunft beim prächtigen Anwesen Meredith einer Antwort und sie strich die Falten aus dem schönen, aber dennoch schlichten Kleid, das der Schneider, den sie in letzter Zeit öfter sah als Madame Dovary selbst, erst vor kurzem fertig gestellt hatte. Es war aus einem weichen, angenehmen grünen Stoff gefertigt und der Schneider hatte auf Merediths Wunsch auf das allzu starre Mieder verzichtet und es stattdessen mit Fischbein gestützt, so das es nun auch relativ bequem und nicht nur hübsch anzusehen war. Außerdem säumte eine olivgrüne Spitze den Ausschnitt und die Ärmel, was dem ganzen einen modernen Schick verlieh. Es war genau das passende Kleid für eine Einladung zum Tee - es sagte aus, dass man den Gegenüber sehr schätzte, aber sich deswegen nicht weiß Gott wie herausputzte und damit vielleicht den Mann beeindrucken wollte, der sicherlich nur aus einem Zweck eingeladen war.
„What a pleasure to see you again, Janet”, begrüßte Meredith ihre blonde (Brief-)Freundin mit einem ehrlichen Lächeln. Sie war ein wenig überrascht, die Schottin schon jetzt zu sehen, normalerweise überließ es die obere Gesellschaft den Dienstboten, den Besuch zu empfangen und dann in den richtigen Raum zu führen, aber Janet schien diese Aufgabe gerne übernommen zu haben. „Wie geht es dir?“ Aufmerksam sah sich Meredith in dem Empfangssaal um, der eindeutig dazu gedacht war, die Neuankömmlinge zu beeindrucken, während auch Madame Dovary Janet begrüßte. „Ein wunderschönes Anwesen, wirklich, ich bin immer wieder aufs Neue entzückt“, Blanche war Merediths Blick gefolgt und wandte sich nun wieder abwartend an Janet. Sie war zwar schon öfters hier gewesen, oft genug um anzunehmen, dass sie das schöne Wetter nun auf der Terrasse genießen würden, aber sicher konnte man sich ja nie sein.
„Jetzt zieh doch nicht so ein Gesicht, Schätzchen“, kommentierte Madame Dovary gerade, die neben Meredith in der gut gepolsterten Kutsche Platz genommen hatte, die sie nun zum Anwesen der Beauvilles bringen würde. „Entschuldigt, Madame. Ich habe nur gerade an den gestrigen Auftritt von Monsieur Glanvarront denken müssen.“ Ein sanftes Lächeln umspielte ihre rötlichen Lippen und nichts ließ darauf schließen, dass ihre Gedanken von dem peinlichen Werben des reichen Kaufmanns so weit entfernt waren wie die Erde von der Sonne. Dennoch schaffte sie es, zumindest ihre Gastgeberin damit zu einem verhaltenen Lächeln zu bringen. „Nun, vielleicht sagt dir ja Lucien Beauville mehr zu…“ zwinkerte die ältere Dame ihrem Schützling zu. Auch wenn Meredith vielleicht glaubte, dass Blanche nur daran dachte, sie unter die Haube zu bringen, so war dem doch nicht so, aber es gehörte nun einmal zu dem gesellschaftlichen Tanz. Außerdem vermutete Blanche, dass Meredith ihre Wahl vielleicht ohnehin schon getroffen hatte, ihr war das kurze, enttäuschte Auffunkeln vor zwei Wochen nicht entgangen, als Dorian Marlow nur eine unpersönliche Dankesmitteilung geschickt hatte und sich seitdem eher rar gemacht hatte.
Zum Glück enthob die Ankunft beim prächtigen Anwesen Meredith einer Antwort und sie strich die Falten aus dem schönen, aber dennoch schlichten Kleid, das der Schneider, den sie in letzter Zeit öfter sah als Madame Dovary selbst, erst vor kurzem fertig gestellt hatte. Es war aus einem weichen, angenehmen grünen Stoff gefertigt und der Schneider hatte auf Merediths Wunsch auf das allzu starre Mieder verzichtet und es stattdessen mit Fischbein gestützt, so das es nun auch relativ bequem und nicht nur hübsch anzusehen war. Außerdem säumte eine olivgrüne Spitze den Ausschnitt und die Ärmel, was dem ganzen einen modernen Schick verlieh. Es war genau das passende Kleid für eine Einladung zum Tee - es sagte aus, dass man den Gegenüber sehr schätzte, aber sich deswegen nicht weiß Gott wie herausputzte und damit vielleicht den Mann beeindrucken wollte, der sicherlich nur aus einem Zweck eingeladen war.
„What a pleasure to see you again, Janet”, begrüßte Meredith ihre blonde (Brief-)Freundin mit einem ehrlichen Lächeln. Sie war ein wenig überrascht, die Schottin schon jetzt zu sehen, normalerweise überließ es die obere Gesellschaft den Dienstboten, den Besuch zu empfangen und dann in den richtigen Raum zu führen, aber Janet schien diese Aufgabe gerne übernommen zu haben. „Wie geht es dir?“ Aufmerksam sah sich Meredith in dem Empfangssaal um, der eindeutig dazu gedacht war, die Neuankömmlinge zu beeindrucken, während auch Madame Dovary Janet begrüßte. „Ein wunderschönes Anwesen, wirklich, ich bin immer wieder aufs Neue entzückt“, Blanche war Merediths Blick gefolgt und wandte sich nun wieder abwartend an Janet. Sie war zwar schon öfters hier gewesen, oft genug um anzunehmen, dass sie das schöne Wetter nun auf der Terrasse genießen würden, aber sicher konnte man sich ja nie sein.
Meredith Rhosyn- Anzahl der Beiträge : 84
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Re: Tea Time ~ 15th of July, 16 a.m.
"What a pleasure to see you too, dear Meredith", Janets Freude war ehrlich und und aufrichtig. Es war so lange her gewesen, dass sie Meredith das letzte Mal gesehen hatte. Endlich einmal wieder ein aufrichtiges Gesicht, denn hiervon gab es in der pariser Oberschicht leider nicht genug. Dafür aber umso mehr verzogene und verwöhnte Gören wie Anne Catherine Simonyer. Ja, endlich hatte das Warten ein Ende. Denn auch wenn Tante Nells Gesichtsausdruck, als diese ihr mitteilte, Madame Dovary und Meredith seien eingeladen, äußerst verdächtig hatte darauf schließen lassen, dass die Einladung eher so kurzfristig angesetzt worden war, weil Lucien zu Gegen war, freute Janet sich sehr darüber, Besuch zu haben. Inständig hoffte sie darauf, auch die Gelegenheit zu haben, mit Meredith allein zu sein. Diese würde sich allerdings wohl erst wesentlich später ergeben, denn zunächst war schließlich der Tee angesetzt, ein sittliches Miteinander auf der Terasse, da das Wetter gut war. Hätte dieses umschwingen sollen, so hatten die Bediensteten schon vorsorglich den Salon in der ersten Etage hergerichtet.
Höflich knicksend begrüßte Janet auch Madame Dovary. "Es ist mir eine ausgesprochene Freude, dass Sie so kurzfristig Zeit für uns gefunden haben", lächelnd sah die junge Schottin die ältere aber dennoch ausgesprochen attraktive und anmutige Französin an, während sie das Wort an diese richtete. "Wenn ich Sie nun schon einmal nach draußen geleiten darf. Bei diesem wunderbaren Wetter, welches in der Stadt auch im Sommer nicht alltäglich ist, darf man die frische Luft, die Wärme und den Sonnenschein nicht ungenützt lassen!", fügte sie vergnügt hinzu. Nun gut, da Janet die meiste Zeit eher in geschlossenen Räumen verbrachte, in ihrem Zimmer oder der Bibliothek, waren die Worte mehr das angebrachte Plaudern, die Konversation, welche angebracht war, als ihre eigene, wirkliche Meinung. Dennoch war es ihr sehr genehm, auf der Terasse platz zu nehmen. Diese war mit Holzbalken ausgelegt, Topfpflanzen im mediterranen Stil säumten diese und ließen diesen Garten in Mitten von Paris einem in Südfrankreich gleichen. Zudem war die Terasse durch Markisen überdacht, sodass nicht der kleinste Sonnenstrahl der vornehmen Blässe schaden konnte. In so fern war die Sonne an diesem schönen Tag also eigentlich irrelevant. Doch musste dieser Fakt keine besondere Erwähnung finden. "Nehmen Sie doch Platz. Eleanor und Lucien werden in Kürze bei uns sein." Dabei sprach Janet den Namen ihres Cousins nicht französisch, sondern in englischer Form aus.
Der Tisch war mit hellem Porzellan bedeckt, heißer Earl Grey war schon aufgesetzt sowie verschiedene Sorten Kuchen und Torte darauf warteten, verspeist zu werden. Nur wenige Augenblicke später, Janet hatte nicht zu viel versprochen, trafen Eleanor Beauville gefolgt von ihrem Sohn ein. "Blanche, Meredith, es ist mir eine große Ehre und Freude, Sie bei uns willkommen heißen zu dürfen! Eine eben so große Freude ist es, dass Sie so kurzfristig noch Zeit gefunden haben. Dies ist alles andere als selbstverständlich, Flexibilität sucht man in unseren Kreisen doch eher vergeblich", ein spöttisches Lächeln umspielte die Lippen der großen und schlanken rothaarigen. Sie blickte auf ihre Nichte herab. "Es tut mir ausgesprochen Leid, dass es mir nicht möglich war, Sie persönlich ein zu lassen, doch bin ich davon überzeugt, dass Janet sich als Gastgeberin garnicht allzu dumm angestellt hat", ihre Worte quitierte sie mit einem an Janet, welche um einiges kleiner war, als ihre Tante, gerichtetes Zwinkern. Schließlich drehte sie sich nach rechts um, einen Schritt hinter ihr stand ihr Sohn, welcher seiner Mutter gerne den Vortritt ließ. Wirklich begeistert war er von der gesamten Aktion nicht. Er hatte zwar damit gerechnet, dass es einen ganzen Rattenschwanz nach sich ziehen würde, seine Mutter in seine Pläne ein zu weihen, doch dass sie sich in der Form ins Zeug legen würde, eine geeignete Braut für ihn zu finden, bevor er sich auf den Weg zu den Wilden und Verbrechern in der Neuen Welt machte, hatte auch er nicht geahnt. Dennoch wollte er weder seine Mutter noch sich selbst in Verlegenheit bringen, weshalb er in den sauren Apfel biss und sich auf dieses arrangierte Teetrinken eingelassen hatte. "Meinen Sohn kennen Sie ja noch garnicht", sagte Eleanor schließlich, mit dem Blick auf ihren Sohn gewand, welchen sie mit der rechten Hand an der Schulter berührte, worauf hin dieser nun einen Schritt nach vorne tat und die beiden Damen mit einem freundlichen Lächeln ansah. "Dies ist Lucien, mein ganzer Stolz!" präsentierte Eleanor nun ihren erst- und einziggeborenen. Eine Vorstellung war zwar wohl angemessen, dennoch ließ es sich nicht verhindern, dass Lucien selbst die Worte seiner Mutter, welche eigentlich gar keine Glucke war, weniger als schmeichelhaft sondern eher als höchstgradig peinlich empfand. Eine Tatsache, die Janet nur allzu gut nachvollziehen konnte. Unauffällig presste sie die Lippen auf einander, um nicht in Gelächter zu verfallen. Verstohlen blickte sie zu ihrem Cousin hinüber, welcher auf die Worte seiner Mutter nicht einging, sondern einen weiteren Schritt auf Meredith und Blanche zu ging, zunächst dem Handrücken der Älteren, letztendlich dem der Jüngeren mit einem flüchtigen Kuss gab und sich in beiden Fällen leicht verbeugte. "Enchanté, Mesdames." Begrüßte er die Damen, bevor sie sich nieder ließen. Wobei die Sitzordnung vorsah, dass Meredith und Blanche nebeneinander, gegenüber von Lucien und Janet saßen, während Eleanor mit dem Kopfende Vorlieb nahm. Mit größter Sicherheit war die Sitzordnung nicht dem Zufall überlassen, dachte sich Janet, als sich beim Hinsetzen ihrer und Merediths Blick trafen und die Schottin kurz die Augenbraue hoch zog.
Höflich knicksend begrüßte Janet auch Madame Dovary. "Es ist mir eine ausgesprochene Freude, dass Sie so kurzfristig Zeit für uns gefunden haben", lächelnd sah die junge Schottin die ältere aber dennoch ausgesprochen attraktive und anmutige Französin an, während sie das Wort an diese richtete. "Wenn ich Sie nun schon einmal nach draußen geleiten darf. Bei diesem wunderbaren Wetter, welches in der Stadt auch im Sommer nicht alltäglich ist, darf man die frische Luft, die Wärme und den Sonnenschein nicht ungenützt lassen!", fügte sie vergnügt hinzu. Nun gut, da Janet die meiste Zeit eher in geschlossenen Räumen verbrachte, in ihrem Zimmer oder der Bibliothek, waren die Worte mehr das angebrachte Plaudern, die Konversation, welche angebracht war, als ihre eigene, wirkliche Meinung. Dennoch war es ihr sehr genehm, auf der Terasse platz zu nehmen. Diese war mit Holzbalken ausgelegt, Topfpflanzen im mediterranen Stil säumten diese und ließen diesen Garten in Mitten von Paris einem in Südfrankreich gleichen. Zudem war die Terasse durch Markisen überdacht, sodass nicht der kleinste Sonnenstrahl der vornehmen Blässe schaden konnte. In so fern war die Sonne an diesem schönen Tag also eigentlich irrelevant. Doch musste dieser Fakt keine besondere Erwähnung finden. "Nehmen Sie doch Platz. Eleanor und Lucien werden in Kürze bei uns sein." Dabei sprach Janet den Namen ihres Cousins nicht französisch, sondern in englischer Form aus.
Der Tisch war mit hellem Porzellan bedeckt, heißer Earl Grey war schon aufgesetzt sowie verschiedene Sorten Kuchen und Torte darauf warteten, verspeist zu werden. Nur wenige Augenblicke später, Janet hatte nicht zu viel versprochen, trafen Eleanor Beauville gefolgt von ihrem Sohn ein. "Blanche, Meredith, es ist mir eine große Ehre und Freude, Sie bei uns willkommen heißen zu dürfen! Eine eben so große Freude ist es, dass Sie so kurzfristig noch Zeit gefunden haben. Dies ist alles andere als selbstverständlich, Flexibilität sucht man in unseren Kreisen doch eher vergeblich", ein spöttisches Lächeln umspielte die Lippen der großen und schlanken rothaarigen. Sie blickte auf ihre Nichte herab. "Es tut mir ausgesprochen Leid, dass es mir nicht möglich war, Sie persönlich ein zu lassen, doch bin ich davon überzeugt, dass Janet sich als Gastgeberin garnicht allzu dumm angestellt hat", ihre Worte quitierte sie mit einem an Janet, welche um einiges kleiner war, als ihre Tante, gerichtetes Zwinkern. Schließlich drehte sie sich nach rechts um, einen Schritt hinter ihr stand ihr Sohn, welcher seiner Mutter gerne den Vortritt ließ. Wirklich begeistert war er von der gesamten Aktion nicht. Er hatte zwar damit gerechnet, dass es einen ganzen Rattenschwanz nach sich ziehen würde, seine Mutter in seine Pläne ein zu weihen, doch dass sie sich in der Form ins Zeug legen würde, eine geeignete Braut für ihn zu finden, bevor er sich auf den Weg zu den Wilden und Verbrechern in der Neuen Welt machte, hatte auch er nicht geahnt. Dennoch wollte er weder seine Mutter noch sich selbst in Verlegenheit bringen, weshalb er in den sauren Apfel biss und sich auf dieses arrangierte Teetrinken eingelassen hatte. "Meinen Sohn kennen Sie ja noch garnicht", sagte Eleanor schließlich, mit dem Blick auf ihren Sohn gewand, welchen sie mit der rechten Hand an der Schulter berührte, worauf hin dieser nun einen Schritt nach vorne tat und die beiden Damen mit einem freundlichen Lächeln ansah. "Dies ist Lucien, mein ganzer Stolz!" präsentierte Eleanor nun ihren erst- und einziggeborenen. Eine Vorstellung war zwar wohl angemessen, dennoch ließ es sich nicht verhindern, dass Lucien selbst die Worte seiner Mutter, welche eigentlich gar keine Glucke war, weniger als schmeichelhaft sondern eher als höchstgradig peinlich empfand. Eine Tatsache, die Janet nur allzu gut nachvollziehen konnte. Unauffällig presste sie die Lippen auf einander, um nicht in Gelächter zu verfallen. Verstohlen blickte sie zu ihrem Cousin hinüber, welcher auf die Worte seiner Mutter nicht einging, sondern einen weiteren Schritt auf Meredith und Blanche zu ging, zunächst dem Handrücken der Älteren, letztendlich dem der Jüngeren mit einem flüchtigen Kuss gab und sich in beiden Fällen leicht verbeugte. "Enchanté, Mesdames." Begrüßte er die Damen, bevor sie sich nieder ließen. Wobei die Sitzordnung vorsah, dass Meredith und Blanche nebeneinander, gegenüber von Lucien und Janet saßen, während Eleanor mit dem Kopfende Vorlieb nahm. Mit größter Sicherheit war die Sitzordnung nicht dem Zufall überlassen, dachte sich Janet, als sich beim Hinsetzen ihrer und Merediths Blick trafen und die Schottin kurz die Augenbraue hoch zog.
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Re: Tea Time ~ 15th of July, 16 a.m.
Janet beherrschte die gesellschaftlichen Oberflächlichkeiten genau so gut wie Meredith, doch die Waliserin war sich sicher, dass es der Schottin genau so zuwider war, diese alltäglichen Belanglosigkeiten auszutauschen ohne den Dingen tiefer auf den Grund zu gehen, da diese seichte Unterhaltung selten dazu dienten, den Charakter des Gegenübers besser kennen zu lernen. Obwohl, wenn man aufmerksam genug hinhörte, konnte man selbst bei solchen Anlässen - oder vielleicht gerade bei diesen Anlässen, durchaus Rückschlüsse auf die Weltanschauung, die Einstellung seines Gesprächspartners ziehen.
Auf Merediths Lippen zeigte sich ein sanftes Lächeln, als Janet erklärte, dass sie den Tee auf der Terrasse einnehmen würden, nachdem sie Madame Dovarys Rosengarten in letzter Zeit eher gemieden hatte, um unwillkommene Erinnerungen gar nicht erst zuzulassen, war sie nie in den Genuss der angenehmen frühsommerlichen Nachmittagssonne gekommen. Diese Zufriedenheit verstärkte sich nur noch, als sie in der Luft den sanften Geruch nach Earl Grey wahrnahm, wie jede echte Britin liebte sie das Getränk, für das die Insel unter Kennern berühmt war und das oft nachgeahmt, aber doch nie erreicht wurde.
„Ich habe schon gehört, dass Ihr Cousin wieder in der Stadt ist, noch bevor Ihr Brief uns erreichte. Es freut mich, Ihn wieder einmal zu Gesicht zu bekommen, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, hat er mir gerade bis zur Hüfte gereicht.“ Madame Dovary hatte sich wieder an Janet gewandt, um die höfliche Konversation weiter zu betreiben und ihren funkelnden Augen war die leichte Bitterkeit, dass sie nie in der Lage gewesen war, ein Kind groß zu ziehen, nicht anzumerken. Damals hatte sie sich von vielen Freundinnen abgekapselt, weil sie es nicht ertragen hatte, zu sehen, wie diese in Mutterfreuden schwelgten, während sie selbst allem Anschein nach mit Unfruchtbarkeit geschlagen war, aber nach und nach hatte sie sich mit der Situation abgefunden, auch die positiven Seiten kennen gelernt und sich wieder ins gesellschaftliche Leben integriert um noch eine höhere Position als zuvor einzunehmen. „Oh Eleanor, die Freude liegt ganz auf unserer Seite, das ist doch keine Rede wert…“, tat Blanche schließlich die ironische Bemerkung der eigentlichen Gastgeberin ab, doch in ihrem Lächeln ließ sich ein leichter Widerhall auf diesen Sarkasmus lesen.
„Janet hat uns äußerst warmherzig empfangen, ein schöneres Willkommen hätten wir uns gar nicht wünschen können“, mischte sich nun auch die dunkelhaarige Waliserin wieder ins Gespräch ein und warf ihrer Freundin einen verschwörerischen Blick zu. Besonders oft hatten sie sich eigentlich noch nicht gesehen, erst einmal zum Tee bei Madame Dovary, dann auf dem Ball und nun heute, aber dennoch hatte Meredith das Gefühl, dass Janet sich weiterentwickelt hatte, dass sie ein wenig von ihrer bezaubernden Naivität verloren hatte, aber immer noch genug davon besaß um eine unschuldige Aura auszustrahlen.
Ihrem Cousin schien dieser Zug jedoch völlig zu fehlen. Nicht, dass er unsympathisch wirkte, Meredith musste sich eingestehen, dass Janets Schwärmereien durchaus ein Fünkchen Wahrheit beinhaltet hatten, aber seine Gesichtszüge wirkten härter, markanter als die Janets. „Die Freude ist ganz meinerseits“, entgegnete Meredith bei der Vorstellung und erwiderte wenig später die Geste Janets, in dem ein wissendes Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. Während Eleanor und Blanche über irgendwelche gemeinsamen Bekannten plauderten, waren die jungen Menschen also sich selbst überlassen. „Ich hörte, es zieht Euch in die Neue Welt“, leitete Meredith die Unterhaltung direkt, aber doch relativ unverfänglich an, während ihr Blick kurz durchdringend auf Lucien lag, bevor er sich, ein wenig verspätet, sittsam senkte.
Auf Merediths Lippen zeigte sich ein sanftes Lächeln, als Janet erklärte, dass sie den Tee auf der Terrasse einnehmen würden, nachdem sie Madame Dovarys Rosengarten in letzter Zeit eher gemieden hatte, um unwillkommene Erinnerungen gar nicht erst zuzulassen, war sie nie in den Genuss der angenehmen frühsommerlichen Nachmittagssonne gekommen. Diese Zufriedenheit verstärkte sich nur noch, als sie in der Luft den sanften Geruch nach Earl Grey wahrnahm, wie jede echte Britin liebte sie das Getränk, für das die Insel unter Kennern berühmt war und das oft nachgeahmt, aber doch nie erreicht wurde.
„Ich habe schon gehört, dass Ihr Cousin wieder in der Stadt ist, noch bevor Ihr Brief uns erreichte. Es freut mich, Ihn wieder einmal zu Gesicht zu bekommen, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, hat er mir gerade bis zur Hüfte gereicht.“ Madame Dovary hatte sich wieder an Janet gewandt, um die höfliche Konversation weiter zu betreiben und ihren funkelnden Augen war die leichte Bitterkeit, dass sie nie in der Lage gewesen war, ein Kind groß zu ziehen, nicht anzumerken. Damals hatte sie sich von vielen Freundinnen abgekapselt, weil sie es nicht ertragen hatte, zu sehen, wie diese in Mutterfreuden schwelgten, während sie selbst allem Anschein nach mit Unfruchtbarkeit geschlagen war, aber nach und nach hatte sie sich mit der Situation abgefunden, auch die positiven Seiten kennen gelernt und sich wieder ins gesellschaftliche Leben integriert um noch eine höhere Position als zuvor einzunehmen. „Oh Eleanor, die Freude liegt ganz auf unserer Seite, das ist doch keine Rede wert…“, tat Blanche schließlich die ironische Bemerkung der eigentlichen Gastgeberin ab, doch in ihrem Lächeln ließ sich ein leichter Widerhall auf diesen Sarkasmus lesen.
„Janet hat uns äußerst warmherzig empfangen, ein schöneres Willkommen hätten wir uns gar nicht wünschen können“, mischte sich nun auch die dunkelhaarige Waliserin wieder ins Gespräch ein und warf ihrer Freundin einen verschwörerischen Blick zu. Besonders oft hatten sie sich eigentlich noch nicht gesehen, erst einmal zum Tee bei Madame Dovary, dann auf dem Ball und nun heute, aber dennoch hatte Meredith das Gefühl, dass Janet sich weiterentwickelt hatte, dass sie ein wenig von ihrer bezaubernden Naivität verloren hatte, aber immer noch genug davon besaß um eine unschuldige Aura auszustrahlen.
Ihrem Cousin schien dieser Zug jedoch völlig zu fehlen. Nicht, dass er unsympathisch wirkte, Meredith musste sich eingestehen, dass Janets Schwärmereien durchaus ein Fünkchen Wahrheit beinhaltet hatten, aber seine Gesichtszüge wirkten härter, markanter als die Janets. „Die Freude ist ganz meinerseits“, entgegnete Meredith bei der Vorstellung und erwiderte wenig später die Geste Janets, in dem ein wissendes Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. Während Eleanor und Blanche über irgendwelche gemeinsamen Bekannten plauderten, waren die jungen Menschen also sich selbst überlassen. „Ich hörte, es zieht Euch in die Neue Welt“, leitete Meredith die Unterhaltung direkt, aber doch relativ unverfänglich an, während ihr Blick kurz durchdringend auf Lucien lag, bevor er sich, ein wenig verspätet, sittsam senkte.
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